Leichlingen "Zweite Reihe" stänkert gegen CDU-Chef

Leichlingen · Maurice Winter ist nach einer skandalfreien, erfolgreichen Amtszeit klar wiedergewählt worden. Das gefällt offenbar nicht allen.

 Umringt von Vorstandskollegen: Maurice Winter (M.) nach der Wiederwahl zum CDU-Chef. Rechts: Rainer Deppe.

Umringt von Vorstandskollegen: Maurice Winter (M.) nach der Wiederwahl zum CDU-Chef. Rechts: Rainer Deppe.

Foto: CDU

Die Leichlinger CDU wagt Kontinuität: Bei ihrer Versammlung am Montagabend haben die Mitglieder den bisherigen Vorsitzenden Maurice Winter in seinem Amt bestätigt. Auf den 30-Jährigen entfielen 69 Ja-Stimmen, 27 Stimmberechtigte votierten gegen ihn, acht enthielten sich.

 Matthias Ebecke (SPD-Fraktionschef): "Herr Wagner bleibt sich treu: andere mit Vorwürfen attackieren, die jeglichen Wahrheitsgehalt vermissen lassen, aber schön laut vorgetragen werden, damit etwas kleben bleibt. Die CDU sollte einen Fraktionschef wählen, der mehr kann, als andere zu beschimpfen: Silvia Pallenberg etwa."

Matthias Ebecke (SPD-Fraktionschef): "Herr Wagner bleibt sich treu: andere mit Vorwürfen attackieren, die jeglichen Wahrheitsgehalt vermissen lassen, aber schön laut vorgetragen werden, damit etwas kleben bleibt. Die CDU sollte einen Fraktionschef wählen, der mehr kann, als andere zu beschimpfen: Silvia Pallenberg etwa."

Foto: Matzerath Ralph

Damit ist Winter gelungen, was vor ihm lange kein Leichlinger CDU-Vorstand mehr geschafft hat - Fortführung seiner Arbeit über eine Wahlperiode hinaus. Vor zwei Jahren löste Winter mit vier Stimmen Vorsprung Rainer Hüttebräucker ab. Sein Motto: Die CDU raus aus den Negativschlagzeilen hin zu den Menschen bringen.

 Klaus Reuschel-Schwitalla (Linke): "Wagner vergiftet jede sachliche Diskussion. Schüttet die Stadtverwaltung mit Arbeit zu und kritisiert die Bürgernähe des Bürgermeisters in den sozialen Medien, die er selber nicht nutzt: armselig und abstoßend."

Klaus Reuschel-Schwitalla (Linke): "Wagner vergiftet jede sachliche Diskussion. Schüttet die Stadtverwaltung mit Arbeit zu und kritisiert die Bürgernähe des Bürgermeisters in den sozialen Medien, die er selber nicht nutzt: armselig und abstoßend."

Foto: Miserius Uwe

Dabei hatte es in der Aussprache bei der Mitgliederversammlung am Montagabend zwischenzeitlich ausgesehen, als wenn die Christdemokraten in alte Muster der Zerstrittenheit zurückfielen: Martin Pauli hatte - scheinbar über zwei Jahre angesammelt - eine Liste aus seiner Sicht verfehlter Vorstandsarbeit zusammengestellt: Darin beklagte er unter anderem, dass der neue CDU-Bürgertreff anfangs nicht ausreichend besetzt und Informationstafeln nicht aktuell gewesen seien. Mitglieder erhielten keine Geburtstagskarten mehr.

Vor allem aber kritisierte Pauli die "mangelhafte Verwertung kommunaler Entscheidungen durch Mehrheiten der politischen Wettbewerber" wie etwa die Erhöhung der Grundsteuer B.

"Die Fraktion ist auf Kuschelkurs", warf er den CDU-Ratsmitgliedern vor. Mit dieser Ansicht stand er allerdings weitgehend allein: Selbst Versammlungsleiter Rainer Deppe fiel die Assoziation vom Kuschelkurs erkennbar schwer. Langjährige CDU-Mitglieder wie der scheidende Feuerwehrchef Ronald Hillbrenner plädierten für Kontinuität statt "Hauen und Stechen", Georg Platthaus gegen die Zerrissenheit der örtlichen CDU.

Offenbar unbeeindruckt davon zeigte sich Vorstandsmitglied und Ratsherr Achim Kötting: Er stellte mit spitzen Randbemerkungen, Gestik und Mimik immer wieder seine Ablehnung des alten und neuen CDU-Chefs zur Schau.

Jens Weber übernimmt künftig den neu geschaffenen Posten des Mitgliederbeauftragten, er wird von der zweiten Vorsitzenden Katharina Bischof unterstützt, die ebenfalls wiedergewählt wurde.

(inbo)
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