Leverkusen 100 Bürger besichtigen neues Heim

Leverkusen · Zwei Feuerwehrwagen vor der städtischen Flüchtlingsunterkunft Schopenhauer Straße sorgten nur kurz für Aufregung. Schnell sprach sich herum, dass nichts passiert war, sondern die Wehrleute des Löschzuges Steinbüchel lediglich zum "Tag der offenen Tür" gekommen waren. Löschzugführer Thomas Windoffer: "Das Haus liegt in unserem Bezirk, also ist die Gelegenheit günstig, Ortskenntnis zu erhalten." Mehr als 100 Menschen besichtigten die neue Wohnanlage. Unter ihnen die Nachbarn Ruth (86) und Johann (91) Christ, die seit 1951 in Leverkusen leben. "Es ist wichtig, dass die Flüchtlinge eine Unterkunft haben", sagte die Seniorin. "Wir waren ja auch froh, dass hier gebaut wurde, als ich aus Ostpreußen und mein Mann aus der ehemaligen DDR kamen."

 Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, beim Tag der offenen Tür einen Blick ins neue Flüchtlingsheim an der Schopenhauer Straße zu werfen.

Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, beim Tag der offenen Tür einen Blick ins neue Flüchtlingsheim an der Schopenhauer Straße zu werfen.

Foto: UM

Oberbürgermeister Uwe Richrath dankte allen ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement. Die große Teilnahme zeige das Interesse an der Thematik, sagte Sozialdezernent Markus Märtens. "Ich hoffe, dass uns die Integration gelingt und dass alles friedlich bleibt", sagte Frank Schönberger, Vorsteher des Stadtbezirks III. Der Lions-Club Leverkusen-Opladen übergab 100 Willkommenspakete, dazu fast 10.000 Euro für Sprachkurse. "Steinbüchel freut sich, Willkommenskultur zu praktizieren. Ich glaube, wir schaffen es", erklärte Rudi Müller, Vorsitzender des Bürgervereins Steinbüchel. Neben Bastelarbeiten von Heinrich-Lübke-Grundschülern überbrachte er die Fronleichnams-Kollekte von St. Matthias und Mittel für Sprachkurse.

Die ersten Flüchtlinge sollen in diesen Tagen aus anderen, überbelegten Einrichtungen in die zweistöckigen Bauten nach Steinbüchel umziehen. Diese wurden innerhalb von sechs Monaten auf fast 1000 Quadratmetern errichtet und sind baugleich mit den Unterkünften in Schlebusch und Rheindorf. Es gibt 45 Zimmer für 90 Personen und barrierefreie Wohnbereiche für Familien. Dazu kommen 19 Sanitärräume für Frauen und Männer sowie Küchen mit Essbereich. Büros sind für Leiterin Kim Albers, Hausmeister, Wachpersonal und Betreuer eingerichtet, außerdem Technik- und Lagerraum. Im Innenhof gibt es Sitzgelegenheiten um einen Kinderspielplatz. "Es ist schön", urteilten die meisten Besucher.

(gkf)
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