Leverkusen 15 intime Kneipenabende im K 1

Leverkusen · Seit 30 Jahren wird in der Kolonie Eins Kleinkunst geboten. In der Zeit traten hier weitgehend unbekannte Künstler auf, die inzwischen große Säle füllen. Das Programm der Saison 2016/17 wartet wieder mit vielen neuen Gesichtern auf.

 Vertreibt im Advent die Wartezeit aufs Christkind: Irmgard Knef, die fiktive Zwillingsschwester von Hildegard, tritt am 14. Dezember in der Kolonie eins auf.

Vertreibt im Advent die Wartezeit aufs Christkind: Irmgard Knef, die fiktive Zwillingsschwester von Hildegard, tritt am 14. Dezember in der Kolonie eins auf.

Foto: Kulturstadtlev

Die Fans von Anny Hartmann müssen sich erfahrungsgemäß beeilen. Der bissig-ironische Jahresrückblick der Kabarettistin gehört zu den beliebtesten Veranstaltungen in der Kleinkunst-Kneipe Kolonie Eins und hat deswegen längst Tradition. Auch das, was für uns jetzt noch Zukunftsmusik ist, wird sie bei ihrem Auftritt am 1. Februar kommenden Jahres rückwirkend mit kritischem Humor beleuchten.

Nun wurde das neue K 1-Programm, das bereits im Internet abrufbar ist (www.kulturstadtlev.de) vorgestellt, die Heftchen liegen in öffentlichen Gebäuden aus, und der Vorverkauf kann beginnen. Kleinkunst in der Kolonie Eins gibt es seit 30 Jahren, zunächst unter Regie von Bayer, bis das KSL-Kulturbüro die Organisation und die EVL die Finanzierung übernommen hat.

Viele große Namen konnte man hier schon erleben, als sie noch in den Anfängerschuhen steckten und die heute längst große Säle füllen wie zum Beispiel Volker Pispers, Dieter Nuhr, Alfred Knebel oder Vince Ebert. Einige kommen wegen der besonderen Atmosphäre trotzdem gelegentlich gerne zurück in dieses intime Kneipentheater mit seinen 80 Sitzplätzen, die fast immer belegt sind. Einen Besucherrekord konnte KSL-Leiterin Biggi Hürtgen in der letzten Saison verzeichnen: 97,5 Prozent. Das spricht für ein glückliches Händchen von Anke Holgersson, die bei der Programmgestaltung auf eine bunte Mischung setzt.

Für jeden Humor-Typen ist immer etwas dabei. Auch die 15 Abende im Geburtstagsjahr bieten diverse Kleinkunst-Genres mit bewährten Künstlern und einigen neuen Gesichtern auf. Zum ersten Mal steht beispielsweise "Wirtschaftskabarett" auf dem Programm - an diesem Ort durchaus doppeldeutig zutreffend. Hans Gerzlich, erstmals im K1, ist tatsächlich Diplom-Ökonom mit Berufserfahrung und widmet sich dem aktuellen Thema der Wirtschaftswelt: Burnout. Ein Wiedersehen gibt es mit Matthias Brodowy, der für sich die Kategorie "Gehobener Blödsinn" erfunden hat. Auch Irmgard Knef, die mittlerweile ebenfalls berühmt gewordene Schwester von Hildegard, ist wieder zu Gast, dieses Mal mit einem (etwas anderen) Weihnachtsprogramm. Den Auftakt macht Ole Lehmann am 26. Oktober mit Comedy und Musik zum Thema "Geiz ist ungeil".

Fast a cappella und fast eine Boygroup sind "Vocal Recall", die mit Frau und Klavier für ihre "Große Schlägerparade" Charts und Musikgeschichte nach eigener Art verdrehen. Musik-Kabarett gibt es auch an den Abenden von Martina Brandl und von Henning Schmidtke. Philosophisch wird Stefan Waghubinger. Comedy macht Stephan Bauer, und Katie Freudenschuss mixt die Kategorie mit Musik. Wieder da ist der Kabarett-Poet Sebastian Krämer und singt "Lieder wider besseres Wissen". Rico Rohs und Ines Fleiwa machen "Musik-Kasperett". Gut angekommen ist die Lokalrunde von Inhaber Henk van den Born, der in dieser Saison sogar an zwei Abenden die Glocke läutet, während auf der Bühne Spaßmacher mit Leverkusener Wurzeln wirken: Einen Les-Sing-Abend gibt es zur Buchwoche LevLiest, und mit einer Action-Lesung kommt Mission Colonia.

Neu sind die frühere Anfangszeit (um 19.30 Uhr) und die Möglichkeit der Gruppen-Reservierung (ab vier Personen). Einlass ist um 18.15 Uhr, bis 18.30 Uhr werden reservierte Plätze freigehalten. Neben Einzeltickets (16 Euro im Vorverkauf, 18 Euro an der Abendkasse) gibt es wieder das Wahl-Abo für sechs Abende zum Preis von 79,50 Euro.

Karten gibt es im Forum (Telefon: 0214 4064113) oder im Internet unter: www.kulturstadtlev.de.

(RP)
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