Leverkusen 15 Norovirus-Patienten isoliert - Remigius-Aufnahmestopp dauert an

Leverkusen · Der Aufnahmestopp auf der internistischen Station im St. Remigius-Krankenhaus wegen des Norovirus bleibt weiter bestehen, hieß es gestern auf Nachfrage aus der Kplus-Pressestelle. Seit Freitag hatte es dort eine Häufung von Patienten mit durch den Norovirus bedingten Brechdurchfällen gegeben, woraufhin diese Patienten in einem gesonderten Bereich des Krankenhauses isoliert wurden.

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Die Schutzmaßnahmen sind, wie stets in solchen Fällen, mit dem Gesundheitsamt der Stadt abgestimmt. Laut Amtsarzt Dr. Martin Oehler sind 15 Patienten von der Quarantäne betroffen. Man könne davon ausgehen, dass alle vom Norovirus befallen seien. Laborproben seien von einem Teil der Betroffenen ausgewertet worden, bei den übrigen reiche der klinische Befund. Außergewöhnlich sei es, dass der Norovirus in dieser Häufung im Sommer aufgetreten sei. Früher seien eher die kühleren Jahreszeiten typisch gewesen. Dr. Oehler geht davon aus, dass ein Patient, mutmaßlich derjenige, der am Mittwoch eingeliefert worden ist, die übrigen angesteckt hat. Eine Verbreitung des Norovirus durch Lebensmittel sei auszuschließen, da bis auf drei noch unklare Fälle auf anderen Stationen die 15 Noroviruserkrankungen alle auf der internistischen Station gemeldet worden seien.

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Für ein vergleichbar kleines Krankenhaus sei es deshalb auch besonders hart, wenn gleich für eine gesamte Station ein Aufnahmestopp verfügt werden müsse. Das Klinikum Leverkusen, das jetzt stattdessen die internistischen Patienten aufnimmt, könne so etwas leichter verkraften, meint der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes.

Dr. Oehler rät übrigens derzeit noch davon ab, die isolierten Patienten zu besuchen. "Ich kann das Remigius-Krankenhaus zwar verstehen, dass sie keine Besuche verbieten wollen, ich persönlich rate aber davon ab", sagt der Amtsarzt. Denn der Norovirus sei extrem ansteckend, selbst unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen.

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Gefährlich im Sinne von tödlich sei der Norovirus aber nicht. Es bestehe aber die Gefahr der Austrocknung, weshalb die Patienten auch stationär in Kliniken aufgenommen würden, um Infusionen zu bekommen. "Der Norovirus grassiert jedes Jahr in Krankenhäusern und Altenheimen. Das ist normal", verdeutlicht der Amtsarzt und betont: "Das Remigius-Krankenhaus hat den Norovirus im Griff." Es sei richtig gewesen, die Patienten schnell zu isolieren und den Aufnahmestopp zu verhängen.

Gerade ältere und immungeschwächte Menschen werden laut Amtsarzt auch "gerne" von sogenannten Rota-Viren heimgesucht, die sich in ihrer Symptomatik ganz ähnlich wie der Norovirus zeigten. Der Unterschied: "Beim Norovirus ist die maximale Dauer ein bis zwei Tage, beim Rota-Virus dauert die Krankheit länger und ist gefährlicher," berichtet der Leiter des Gesundheitsamtes.

(RP)
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