Leverkusen 16 Anwärter pauken an Feuerwehrschule

Leverkusen · Leverkusen bildet den Nachwuchs erstmals wieder selbst aus. 18 Monate bis zum Abschluss.

 Julian Wenzel, Mike Schneider-Verton und Artur Funk (von links) gehören zu den 16 jungen Brandmeisteranwärtern der Feuerwehr.

Julian Wenzel, Mike Schneider-Verton und Artur Funk (von links) gehören zu den 16 jungen Brandmeisteranwärtern der Feuerwehr.

Foto: Uwe Miserius

Zum ersten Mal seit zwölf Jahren hat die Feuerwehr Leverkusen wieder eine eigene Schule für Brandschutz. Am 1. April startete der Unterricht für 16 Brandmeisteranwärter im Feuerwehrgerätehaus Schlebusch an der Opladener Straße. Sobald die neue Feuer- und Rettungswache an der Edith-Weyde-Straße fertig ist, wird die Ausbildung aus praktischen Gründen dorthin verlegt.

"Wir nehmen das Band wieder auf, das wir vor Jahren unterbrochen haben", erläuterte Feuerwehr-Chef Hermann Greven, nachdem Andrea Deppe - seit Februar als Baudezernentin auch für die Feuerwehr zuständig - die jungen Männer begrüßt hatte. Bislang wurden Feuerwehrleute vor allem bei der Feuerwehr Köln ausgebildet. Die weitere Zusammenarbeit ist wegen diverser gesetzlicher Neuregelungen und erhöhtem Personalbedarf nicht länger möglich.

"Die Neuorientierung am eigenen Standort begründet sich damit, dass wir Mitarbeiter nicht nur gut ausbilden, sondern auch behalten wollen", sagt Greven. Einerseits bestehe deutlich höherer Personalbedarf, nachdem viele Kollegen in Pension gingen. Andererseits gebe es wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeit-Verkürzung immer noch zu viele Mehrarbeitsstunden.

Aus- und Fortbildung spielten bei der Berufsfeuerwehr auch in den vergangenen zwölf Jahren eine große Rolle. "Sonst würden wir nicht diese dicken Bretter bohren", so Greven. Dennoch sei die neue Feuerwehr- und Rettungsdienstschule, die insgesamt rund ein Jahr Anlaufzeit benötigte, "eine kleine Besonderheit, die uns in den nächsten 18 Monaten beschäftigen wird". Ob sie nach dieser Premiere zur Dauereinrichtung werde, lasse sich derzeit noch nicht sagen.

Aber: "Wir werden in den nächsten Jahren sicherlich noch häufiger ausbilden", unterstrich Greven im Beisein der Anwärter aus dem gesamten Bundesgebiet. Die sind zwischen 24 und 38 Jahre alt und haben zuvor Berufe wie Industriemechaniker, Schornsteinfeger oder Landschaftsgärtner ausgeübt.

Was ihn an der Neuorientierung gereizt hat? "Das Beamtenverhältnis hat gelockt und der Schichtdienst ist attraktiv für mich, weil ich als Vater zweier kleiner Kinder tagsüber viel zu Hause sein kann", sagte der ehemalige Zimmermann und Physiotherapeut Arthur Funk (29). "Der Beruf ist für mich eine gute Kombination aus Handwerk und medizinischen Vorkenntnissen." In nächster Zeit haben er und die Kollegen viel zu lernen.

Dazu gehört die Frage "Wie rolle ich einen Schlauch aus?" und weitere Stunden, in denen sie die gesamte Bandbreite des Feuerwehrwesens von der Pike auf lernen. Sie werden als Rettungssanitäter, Funker und Atemschutzgeräteträger geschult. Dagegen mutet der Erwerb des Sport- und Rettungsschwimmerabzeichens schon wie ein Vergnügen an.

(RP)
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