Leverkusen 1914 - eine Ausstellung, die sich verändert

Leverkusen · Die Präsentation, die der Opladener Geschichtsverein am Samstag im Haus der Stadtgeschichte eröffnete, ist langfristig angelegt

 Die Schau "1914 - Mobilisierung in europäischen Heimaten" gibt einen Einblick in das alltägliche Leben zum Zeitpunkt der Mobilmachung.

Die Schau "1914 - Mobilisierung in europäischen Heimaten" gibt einen Einblick in das alltägliche Leben zum Zeitpunkt der Mobilmachung.

Foto: Uwe Miserius

Von einer überwiegenden Stimmung der Euphorie und Kriegsbegeisterung vor 100 Jahren wurde in den vergangenen Monaten schon in diversen Veröffentlichungen und Ausstellungen berichtet. Auch die Präsentation, die der Opladener Geschichtsverein am Samstag im Haus der Stadtgeschichte "Villa Römer" eröffnete, gibt davon etwas wieder. Die Schau "1914 - Mobilisierung in europäischen Heimaten" will zunächst einen Einblick in das alltägliche Leben zum Zeitpunkt der Mobilmachung geben, um dann im Verlaufe eines auf vier Jahre angelegten Projektes aufzuzeigen, was sich im Laufe und in der Folge des Krieges veränderte.

In Kooperation mit den befreundeten Vereinen in Jülich und in Leverkusener Partnerstädten versuchte man eine Beschreibung der Ausgangssituation im Sommer 1914 in Leverkusen, ergänzt durch Beiträge aus Jülich, Bracknell, Ljubljana, Ratibor, Schwedt und Villeneuve d'Ascq.

Mehrere Studenten-Praktikanten haben die Ausstellung miterarbeitet, außerdem waren Schüler beteiligt. Naturgemäß doppeln sich dabei einige Informationen, die es auch schon in der "Heimatfront"-Schau des Bergischen Geschichtsvereins und der Stadtgeschichtlichen Vereinigung gab. Auch die ausgestellten Exponate ähneln sich, beispielsweise ein Eisernes Kreuz in der Vitrine.

Aber der OGV benutzt vorwiegend Textfahnen im einheitlichen Layout, die auch im kleineren Format zum Buch gebunden sein könnten. Der Rundgang erfordert Zeit, denn es gibt viel zu lesen, denn die Präsentation unterscheidet nicht zwischen Einführung und tiefer gehender Information. Sie reißt vielmehr Themenkreise wie Wirtschaft, Verkehr, Militär, Kirche, Jugend oder die Rolle der Frau an und mag Anstoß geben, sich mit einigen Punkten näher zu beschäftigen.

Zum Einstieg in den Rundgang, der dieses Mal gegen den Uhrzeigersinn verläuft, gibt es einen kleinen Film über den Ersten Weltkrieg (18 Minuten). Im nächsten Teil schließt sich die Beschreibung des Zustandes 1914 in den sieben beteiligten Städten an, dazu jeweils eine Karte, ein Bild und eine Zeitungsseite vom Kriegsausbruch. Interessant ist beispielsweise die Situation von Ratibor, dessen heutige Einwohner zur Hälfte aus Ostpolen stammen, damals aber war Schlesien Teil von Deutschland und man kämpfte in der preußischen Armee.

Der thematische Zugang schließt sich im dritten Teil an, und am Ende steht ein kurzer Ausblick auf das Kriegsende 1918, das - unter Einbeziehung der Ergebnisse eines Workshops in 2016 - in vier Jahren in einer zweiten, ähnlich strukturierten Ausstellung beleuchtet werden soll.

Bis 15. März, Haus Vorster Str. 6, samstags 15 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags 11 bis 16 Uhr. Führungen 11. Oktober, 8. November, 13. Dezember 16 Uhr (02171 47843).

(mkl)
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