Thema Autobahn-Ausbau 20 Lkw-Fahrer sollen zahlen

Gegen rund 20 Lastwagenfahrer, die mit ihren Fahrzeugen mutwillig durch eine der vier Schrankenanlagen vor der Leverkusener A1-Rheinbrücke gefahren sind, hat der Landesbetrieb Straßen.NRW nach eigenen Angaben Schadenersatzklagen eingereicht. "Bislang wurde zum Glück immer nur die eigentliche Schranke aus Aluminium zerstört, die relativ leicht zu ersetzen ist", berichtet Landesbetriebs-Sprecherin Sabrina Kieback. "Würde jemand auch den Schrankenkörper beschädigen, würde die Reparatur länger dauern."

Soweit wäre es fast in der Nacht zu Mittwoch gekommen. Gegen 0.30 Uhr hatte ein Franzose mit seinem Lkw die beiden roten Ampeln auf der Autobahn auf Kölner Seite missachtet, die geschlossene Schranke durchbrochen und dabei auch die Aufhängung der Barriere verbogen. "Kurz dahinter hat er jedoch angehalten und sich beim Personal im Container gemeldet", sagt die Straßen.NRW-Sprecherin. Die herbeigerufene Polizei habe den Lkw von der Autobahn abgeleitet. Die Schäden seien um 10 Uhr wieder funktionsfähig, beide Spuren aber weiterhin befahrbar gewesen.

Größer war dagegen der Schaden in der Nacht zu Dienstag an der anderen Lkw-Sperre auf Kölner Seite, in der Auffahrt zur A1 von der Kölner Industriestraße aus. Die Zufahrt blieb mehrere Stunden gesperrt, weil sich ein Sattelschlepper vom Kreisverkehr aus illegal in die Sperranlage gewagt hatte, ins Schlingern geraten und dann auf die Seite gekippt war. Der Fahrer verletzte sich dabei leicht. Der Lastwagen wurde mit einem Kran geborgen. Die Stahlwand der Sperranlage war dem Landesbetrieb zufolge auf 30 bis 40 Metern so stark beschädigt, dass sie ersetzt werden musste.

Insgesamt 25 Lkw-Fahrer sind Straßen.NRW bekannt, die seit Inbetriebnahme der Sperren dennoch die marode Rheinbrücke queren wollten. "Nicht alle haben dabei eine Schranke kaputtgefahren", sagt Kieback. Manche hätten einfach Gas gegeben und es vor Senken der Schranke auf die Brücke geschafft. Nicht berücksichtigt seien außerdem jene Fahrer, die auf Kölner Seite nachts einfach die Baken weggeräumt und sich an der Schrankenanlage vorbeigemogelt hatten. "Die Polizei hatte uns darauf aufmerksam gemacht, nachdem sie dies einige Male beobachtet hatte." Seit Anfang November steht statt der Baken nun eine feste Stahlwand.

(sug)
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