Prozess in Köln Einbrecher schlug Seniorin und drohte mit dem Tod

Leverkusen · Ein junger Mann hat vor Gericht gestanden, eine 88-jährige Leverkusenerin überfallen zu haben. Er habe die Frau aber nicht töten wollen, sagt er. Die Anklage wirft dem Mann versuchten Mord vor.

Ein Mann hat vor dem Landgericht Köln gestanden, eine 88-jährige Seniorin in Leverkusen in ihrem Haus überfallen und verletzt zu haben. Er bestritt aber, dass er die alte Dame töten wollte. "Er hatte nie die Absicht zu töten. Er wollte nur Geld haben", sagte seine Verteidigerin. Der ursprüngliche Tatplan des 22-Jährigen sei ein Einbruchdiebstahl gewesen.

Seniorin überraschte Täter

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann hingegen versuchten Mord aus Habgier vor. Am 26. Juli sei er zunächst in das Haus der Seniorin eingebrochen, als diese nicht zu Hause war. Als sie vom Schwimmen zurückkehrte, habe er zunächst unerkannt die Flucht ergriffen.

Wenige Augenblicke später soll er aber maskiert an der Haustür geklingelt, die Frau zu Boden geworfen und mit Faustschlägen malträtiert haben. Wiederholt habe er Geld verlangt und gedroht: "Du stirbst gleich." Mit beiden Händen habe er sie gewürgt. Eine Nachbarin hörte Hilferufe und verständigte die Polizei.

Opfer sollte per Videoschalte vernommen werden

Die Rückkehr des Angeklagten nach der ersten Flucht erklärte die Verteidigung mit einer zurückgelassenen Sporttasche, mit der die Ermittler ihn als Einbrecher hätten identifizieren können.

Nach Angaben der Nebenklagevertreterin hat die Seniorin die Tat zwar körperlich gut verkraftet. Psychisch sei sie aber immer noch schwer belastet. Sie sollte daher per Videoschalte vernommen werden. Es sei ihrer Mandantin nicht zuzumuten, dem Angeklagten gegenüberzutreten, erklärte die Anwältin.

(lnw)
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