Leverkusen 265 Päckchen und ein Friedenswunsch

Leverkusen · In der Galeria Kaufhof haben Kunden und Mitarbeiter Weihnachtswünsche von bedürftigen Kindern erfüllt.

 Große Bescherung gestern im Kaufhof: Dort gaben Mitarbeiter die hübsch verpackten Päckchen der Charity-Baum-Aktion an die Wunschbaum-Zettelschreiber aus. Am Baum hatten 265 Kinderwünschte gehangen.

Große Bescherung gestern im Kaufhof: Dort gaben Mitarbeiter die hübsch verpackten Päckchen der Charity-Baum-Aktion an die Wunschbaum-Zettelschreiber aus. Am Baum hatten 265 Kinderwünschte gehangen.

Foto: Uwe Miserius

Der größte Wunsch ließ sich nicht in Geschenkpapier einpacken: "Ich wünsche mir, in Frieden zu leben", stand auf einem der 265 Wunschzettel, die am Charity-Baum in der Galeria Kaufhof hingen. Für ihr acht Monate junges Kind hatten Flüchtlingseltern diesen Friedenswunsch formuliert: Und er ging den Verantwortlichen in der Galeria Kaufhof ebenso zu Herzen, wie den Mitarbeitern der Leverkusener Tafel.

Die hatten aus dem Kreis der mittlerweile 5200 Bedürftigen die 265 Kinderwünsche erfragt und an den geschmückten Weihnachtsbaum im Kaufhof gehängt. Bereits zum zwölften Mal gab es eine solche Aktion, seit fünf Jahren läuft sie in Kooperation mit der Tafel.

Alle, die sich etwas im Wert von etwa 15 Euro gewünscht hatten, kamen gestern, um die Päckchen abzuholen. Auch für den Friedenswunsch gab es Päckchen: "Wir haben etwas eingepackt, das für ein acht Monate altes Kind passen müsste", sagte Ralf Sturm von der Galeria Kaufhof. Auch etliche Mitarbeiter aus dem Hause hätten Wunschzettel vom Baum genommen und die entsprechendenden Spielsachen, Süßigkeiten oder etwas zum Anziehen gekauft: "Und es gab sogar Kunden, die haben gleich 30 bis 40 Wunschzettel auf einmal mitgenommen", berichtet Sturm. Alle Wunschzettel seien innerhalb kürzester Zeit abgenommen worden. Zudem hatten auf Anregung der Auszubildenden Spendensammlungen bei Aktionen im Kaufhof über das ganze Jahr hin stattgefunden. So hatten die Auszubildenden beispielsweise Waffeln gebacken und gegen Spenden verteilt: 1300 Euro waren dabei herumgekommen, die gestern an Tafel-Schriftführerin Gudrun Schramm übergeben wurden: "Die Hilfsbereitschaft ist in diesem Jahr besonders groß", freute sie sich auch über die gute Resonanz auf den Wunschbaum.

Allerdings werde es immer schwerer die stetig steigende Zahl der Bedürftigen, die zur Tafel kommen auch tatsächlich mit Lebensmitteln zu versorgen, berichtet Schramm. Die Discounter disponierten ihre Ware mittlerweile knapper. Und von den 86 Geschäften, die die Tafel in ihrer Kartei habe, spendeten auch etliche nur unregelmäßig: "Wir wünschen uns, dass auch kleinere Geschäfte, durchaus auch türkische und andere ausländische Läden, überschüssige Ware der Tafel spenden. Denn die haben auch vielleicht eher die Sachen im Angebot, die die Flüchtlinge von zu Hause kennen", sagt Schramm. Zwar kämen bislang erst etwa 200 Flüchtlinge zur Tafel: "Aber es werden bald mehr werden. Im Moment sind ja die meisten noch in Unterkünften, wo sie verpflegt werden", gibt Schramm zu bedenken.

Gesucht werden neben zusätzlichen Lebensmittelgeschäften als Spender außerdem ehrenamtliche Mitarbeiter für die Tafel - mit Führerschein -, die als Fahrer und Beifahrer die gespendeten Waren in den Geschäften abholen möchten.

Kontakt Wer sich als Helfer oder Spender melden möchte, erreicht die Leverkusener Tafel am besten per E-Mail unter leverkusener-tafel-ev@t-online.de

(RP)
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