Ausflug nach Zons 30 Kilometer nördlich liegt das Mittelalter

Leverkusen · Ein Ausflug nach Zons ist auch eine Zeitreise zurück ins 14. Jahrhundert, als der Ort zur kurköllnischen Zollfeste ausgebaut wurde.

 Enge Gassen, alte Mauern, trutzige Türme: In Zons hat sich mittelalterlicher Charme bis heute bewahrt.

Enge Gassen, alte Mauern, trutzige Türme: In Zons hat sich mittelalterlicher Charme bis heute bewahrt.

Foto: ludmilla hauser

Mittelalter - das ist nicht nur in der Weihnachtszeit, wenn dementsprechende Adventsmärkte mit Gauklern, Öllicht und Spezereien aufwarten. Denn das Mittelalter ist ganzjährig in einem kleinen Flecken ein Stück den Rhein runter zu bestaunen - in Zons, "eine der wenigen derart einzigartig erhaltenen mittelalterlichen Städte mit einer sehr gut erhaltenen Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert. Es wird deswegen häufig das Rothenburg des Rheinlands genannt", wirbt die Seite Zons-Info für das Örtchen. In der Tat, für Mittelalterbegeisterte gibt es neben alten Mauern viele Details wie Pechnasen und Schießescharten, enge Gassen, ein wenig holprige Pflastersteine... zu erleben.

Und jede Menge Geschichte: Im Mittelalter war Zons, dessen Namensursprung unklar ist, mehr als ein "Örtchen". Da fungierte es ab Ende des 14. Jahrhunderts als kurköllnische Zollstätte. Der Kölner Erzbischof Friedrich III. hatte den Rheinzoll von Neuss hierher verlegt. Zum Schutz entstand die Burg Friedestrom, Zons bekam Stadtrechte, eine Stadtmauer und Schutzgräben, Türme und Stadttore.

Und wer sich beim Besuch ein paar moderne Annehmlichkeiten wegdenkt, was bei den vielen alten Mauern nicht schwerfällt, wähnt sich wirklich für den Augenblick im tiefsten Mittelalter zwischen dem legendenumwobenen runden Juddeturm und dem Rheintor mit Zollturm, zwischen den kleinen, sogenannten Pfefferbüchsen auf der Stadtmauer und dem mächtigen Mühlenturm

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Rheinzoll eingestellt, Zons aber hat sich seinen Charme bewahrt. Rund 700.000 Besucher pro Jahr flanieren durch die Gassen, besuchen das Kreismuseum, die sommerlichen Märchenspiele auf der Freilichtbühne, die Mühle, die Restaurationen...

Wem ein Tag zwischen den alten Mauern allein zu wenig ist: Am 9./10. und 16./17. Dezember, je samstags um 17, sonntags um 15 und 17 Uhr ist eine lebende Krippe auf der Freilichtbühne zu sehen. Im Kreismuseum (Schloßstr. 1) gibt es am 16. und 17. Dezember einen Adventsmarkt, je von 11 bis 18 Uhr. Zu den Zeiten ist an Wochenenden auch das Museum geöffnet, in der Woche dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr. Eintritt: 4,50 Euro.

Anreise per Auto: über A 1 und B 9 ca. 23 Kilometer, über A 1 und A 57 ca. 29 Kilometer; mit dem Schiff: Die Köln-Düsseldorfer bietet ab Köln Tagesfahrten zur Feste Zons an.

(RP)
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