Kontrolle auf A1 bei Leverkusen 36 Lkw-Fahrer wegen Verstößen aus dem Verkehr gezogen

Leverkusen · Auf der A1 bei Leverkusen gibt es immer wieder schwerste Unfälle. Daran sind laut Polizei auch Lkw-Fahrer Schuld. Am Dienstag wurde kontrolliert. Die Liste der festgestellten Verstöße ist lang.

 Die Polizei kontrollierte Dutzende Lkw auf dem Gelände der Straßenmeisterei von Straßen.NRW in Opladen.

Die Polizei kontrollierte Dutzende Lkw auf dem Gelände der Straßenmeisterei von Straßen.NRW in Opladen.

Foto: Fuhrmann

Für einen schwedischen Lkw-Fahrer endete seine Fahrt gen Süden am Dienstag vorerst in den Federn. Polizisten zogen den Mann am Vormittag auf der Autobahn 1 bei Leverkusen aus dem Verkehr. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Schwede schon seit 21 Stunden hinter dem Steuer seines Lasters gesessen hatte. Beamte brachten den Mann an ein ruhiges Plätzchen, wo er erst einmal ein ausgiebiges Nickerchen machen sollte.

Der Schwede war einer von Dutzenden Lkw-Fahrern, den die Polizei bei einer Schwerpunktkontrolle auf den Autobahnen rund um Köln und speziell an der A 1 zwischen Burscheid und dem Leverkusener Kreuz an der Weiterfahrt hinderte. Dort wollen die Beamten künftig deutlich präsenter sein. "Wir wollen den Druck auf Lkw-Fahrer erhöhen", sagte Martin Lotz, der Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei Köln. Aus Sicht der Behörde kommt es auch deswegen immer wieder zu schwersten Unfällen auf der A 1, weil sich Fernfahrer nicht an Regeln halten. 42 Unfälle, an denen Lkw beteiligt waren, zählte die Polizei in diesem Jahr auf dem Streckenabschnitt. Elf Mal wurden Menschen verletzt.

Diese Verstöße registrierte die Polizei

Zwischen zehn und 17 Uhr zog die Polizei 48 Lkw-Fahrer aus dem Verkehr, 36 Fahrer verstießen gegen Regeln, vier durften nicht weiterfahren. Sieben Mal waren Lkw-Fahrer zu schnell unterwegs, drei Fahrer waren nicht angeschnallt, einer war ohne Führerschein unterwegs. 16 Mal wurden Ruhezeiten nicht eingehalten, drei Fahrzeuge hatten grobe technische Mängel, drei Lkw waren überladen, zehn Mal war die Ladung nicht richtig gesichert, 24 Fahrer wurden angehalten, weil sie zu schnell waren. "Eigentlich müssten wir jeden Tag so kontrollieren wie heute, aber dazu haben wir nicht die Möglichkeiten", sagte Lotz.

50 Polizisten und zusätzlich Kräfte des Zolls waren an den Kontrollen beteiligt. Das Ganze lief so ab: Von einer Autobahnbrücke aus wurden die Lkw-Fahrer und deren Verstöße gefilmt. Einige wurden von Motorradstreifen direkt zur Niederlassung des Landesbetriebs Straßen.NRW in Opladen eskortiert, wo die Fahrzeuge überprüft wurden. Die von der Kamera aufgezeichneten Bilder flimmerten in den Wagen der Hauptkommissare Josef Klein und Norbert Behm, die den Sündern bei Bedarf ihre Verstöße vorspielten.

Die vermehrten Überprüfungen sollen sich in Zukunft vor allem gegen Lkw-Fahrer aus dem Ausland richten. Das war auch gestern so. Deswegen waren mehr mehrsprachige Polizisten im Einsatz, die die Sünder gezielt in deren Muttersprachen anredeten. "Bei Spediteuren aus der Umgebung ist die Gefahr auf der A 1 bekannt, bei denen aus dem Ausland nicht. Wir hoffen, dass sich die Kontrollen bald herumsprechen", sagte Martin Lotz.

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