Leverkusen 39-Jähriger kaufte sich Identität

Leverkusen · Wegen zwölffacher Urkundenfälschung und dem unerlaubten Aufhalten in Deutschland stand ein 39-Jähriger jetzt vor dem Amtsgericht in Opladen. Er legte ein umfassendes Geständnis ab. Das Gericht ließ Milde walten, da das Motiv des Beschuldigten nicht bösartig gewesen sei.

1996 war er aus Jugoslawien in die Bundesrepublik gekommen, ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht bekam er nicht. Einige Duldungen verlängerten sein Leben in Deutschland, ehe er eine deutsche Frau fand und heiratete. Der Ehe wegen erhielt der 39-Jährige ein dauerhaftes Bleiberecht. Allerdings scheiterte die Beziehung 2013, so dass der 39-Jährige Mitte 2014 hätte ausreisen müssen. Dies tat er nicht. Weil er aber seinen Lebensunterhalt habe verdienen müsse, habe er sich gefälschte slowenische Ausweispapier anfertigen lassen. Sein Anwalt verlas in der Stellungnahme des Angeklagten, diese Papiere hätten einen vierstelligen Betrag gekostet.

Der 39-Jährige nutzte die Papiere - zum Beispiel bei der Eröffnung eines Kontos. Insgesamt zwölf ähnliche Fälle wurden ihm vorgeworfen, in fünf musste er die Papiere nicht vorzeigen. Das Gericht erhielt sieben Fälle aufrecht. Im Bundeszentralregister des Angeklagten ist eine Eintragung vorhanden: Vier Jahre hatte er wegen Drogenhandels ins Gefängnis gemusst. Diese Strafe wurde nach einiger Zeit auf Bewährung ausgesetzt. Dennoch bescheinigte ihm die Staatsanwaltschaft eine positive Sozialprognose, die angeklagte Tat sei im Vergleich zu anderen Taten dieser Art qualitativ weniger schlimm. Die Verteidigung stimmte dem zu, betonte, es sei kein finanzieller Schaden entstanden.

Das Gericht verurteilte den Beschuldigten zu einem Jahr auf Bewährung. Diese läuft drei Jahre.

(brü)
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