Leverkusen 40-Jähriger soll seine Tochter jahrelang missbraucht haben

Leverkusen · Ein 40-jähriger Leverkusener sitzt seit Freitag in Untersuchungshaft, weil er im Verdacht steht, seine heute neunjährige Tochter seit 2012 sexuell missbraucht und Aufnahmen davon im Internet verbreitet zu haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - konkret deren Außenstelle "Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT)" - und das Bundeskriminalamt Wiesbaden haben den Leverkusener deutscher Staatsangehörigkeit am vergangenen Donnerstag mithilfe der Köln-Leverkusener Polizei festgenommen. "Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, seit September 2012 seine heute neunjährige Tochter sexuell missbraucht, hiervon Lichtbilder gefertigt und diese über das Internet verbreitet zu haben", teilte Oberstaatsanwalt Alexander Badle von der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft gestern mit. "Der Mann ist am Freitag bei uns dem Haftrichter vorgeführt worden", bestätigte auch die frisch ins Amt eingeführte Leverkusener Amtsgerichtsdirektorin Ruth Reimann. Der Leverkusener Richter entschied: Wegen Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr muss der 40-Jährige umgehend in Untersuchungshaft.

Fast parallel hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt auch einen 45-Jährigen aus Baden-Württemberg festgenommen. Auch er ist "dringend verdächtig, seit Oktober 2013 seine heute 13-jährige Cousine schwer sexuell missbraucht, hier von Lichtbilder und Videos gefertigt und diese über das Internet verbreitet zu haben", ergänzt Oberstaatsanwalt Alexander Badle. Auch der 45-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.

Auf das den jeweiligen Missbrauch dokumentierende Bild- und Videomaterial war das Bundeskriminalamt Wiesbaden unter anderem "nach Hinweisen ausländischer Partnerdienststellen aufmerksam geworden", berichtet der Oberstaatsanwalt weiter.

Weil es bei den polizeilichen Ermittlungen keine weiterführenden Ergebnisse gegeben hatte, hat die ZIT Mitte Februar "eine bundesweite zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsfahndung" an Schulen eingeleitet.

Bei dieser "Schulfahndung" wurden Lehrern an Grundschulen (nicht pornografische) Fotos der geschädigten beiden Mädchen gezeigt. "Zwei Schulleiter identifizierten die jeweiligen Opferkinder eindeutig und gaben die für die Identifizierung der Beschuldigten entscheidenden Hinweise", sagt Badle. Die Bezirksregierung Köln und die Stadt Leverkusen waren nach eigenen Angaben in diesen Prozess nicht eingebunden.

(RP)
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