Leverkusen 500 Flüchtlinge für Schlebusch/Steinbüchel

Leverkusen · Die Stadt plant mit Genehmigung der Politik (vom 7. Oktober) in Steinbüchel an der Heinrich-Lübke-Straße/Ecke von-Knoeringen-Straße eine Sammelunterkunft für rund 400 Flüchtlinge. Der Stadtteilbereich in der Nähe zählt zu den problematischen Wohngebieten in Leverkusen.

Geplant: vier "winterfeste Leichtbauhallen" in Steinbüchel.

Geplant: vier "winterfeste Leichtbauhallen" in Steinbüchel.

Foto: Stadt

Ein paar hundert Meter weiter, am Schlebuscher Stück der Heinrich-Lübke-Straße, will die Stadt das "Atrium-Hotel" kaufen, um dort weitere rund 100 Flüchtlinge unterbringen zu können.

An der Stöckenstraße in Hitdorf wird es allerdings entgegen bisherigen Planungen keine Notunterkunft in einer dortigen Lagerhalle geben, berichtete die Stadtspitze gestern. Eine Unterbringung wird von der Stadt als "unwirtschaftlich" und "nur schwer praktikabel" dargestellt. Die Halle könnte fünf Monate gemietet werden. Vor der Nutzung als Notunterkunft seien hohe Aufwendungen für Brandschutz und Abwasserentsorgung zu leisten, so die Stadt. Dies sei doppelt so teuer wie die Miete einer Leichtbauhalle.

Der Leverkusener Stadtrat soll dies alles nachträglich noch in der Sitzung am 2. November genehmigen. Start für die Sammelunterkunft in Steinbüchel soll der 1. November sein. Die Maßnahme ist zunächst für ein Jahr eingeplant. Die jetzt per Dringlichkeitsentscheidung beschlossene Anlage wird laut Stadt rund drei Millionen Euro kosten. Die Finanzierung übernimmt das Land komplett, da die neue Anlage als "Erstaufnahmeeinrichtung" gilt. Die Zahl der dort aufgenommenen Flüchtlinge wird auf das Flüchtlingskontingent der Stadt angerechnet. Bedeutet: Die Gesamtzahl der 1500 Flüchtlinge, die Leverkusen dieses Jahr aufnehmen muss, bleibt gleich, aber die Kosten für die Stadt sinken.

Als Standort dient die ehemalige Sportplatzanlage an der Heinrich-Lübke-Str. 140. Die Anlage werde derzeit nicht für Schul- und Vereinssport genutzt. Durch die Unterkunft werde der Schulbetrieb nicht gestört, versichert die Stadt in dem Beratungspapier für die Politik. Gleichzeitig wird mit der Dringlichkeitsentscheidung der Kauf des "Atriums-Hotels" an der Heinrich-Lübke-Straße 36, 40 und 40a erlaubt. In diesen Gebäuden sollen bis zu 100 weitere Flüchtlinge untergebracht werden. Die Dringlichkeitsentscheidung wurde von Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und den Fraktionsvorsitzenden Thomas Eimermacher (CDU) und Peter Ippolito (SPD) unterschrieben.

Bevor alles umgesetzt wird, will die Stadtspitze die direkten Anwohner im "üblichen Verfahren" informieren. Vergangene Woche musste die Stadt 386 neu zugewiesene Flüchtlinge in Leverkusen unterbringen.

(RP)
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