Leverkusen 600 Anwohner wegen Bombe evakuiert

Leverkusen · Nahe der Firma Wallraff in Quettingen stießen Bauarbeiter gestern auf eine Fünf-Zentner-Weltkriegsbombe. Die Entschärfung war gegen 17.30 Uhr beendet. Vorher mussten rund 600 Anwohner in Quettingen und Opladen Wohnungen und Betriebe verlassen.

 Jörg Putzer und Markus Schmitz (r.) vom Kampfmittelräumdienst entschärften die Bombe. Unten im Bild zu sehen: der Zünder. Jörg Putzer und Markus Schmitz (r.) vom Kampfmittelräumdienst entschärften die Bombe. Unten im Bild zu sehen: der Zünder.

Jörg Putzer und Markus Schmitz (r.) vom Kampfmittelräumdienst entschärften die Bombe. Unten im Bild zu sehen: der Zünder. Jörg Putzer und Markus Schmitz (r.) vom Kampfmittelräumdienst entschärften die Bombe. Unten im Bild zu sehen: der Zünder.

Foto: Uwe Miserius

Bombenfunde im Bereich der Neuen Bahnstadt opladen (NBSO) sind nicht ungewöhnlich. Das Gelände des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerkes erhielt im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Treffer der Alliierten, weil es sich um einen kriegswichtigen Betrieb handelte. Als gestern nahe der Firma Wallraff gebaggert wurde, legten im Bereich Quettinger Straße/Ecke Campusallee die Bauarbeiter die brisante Fünf-Zentner-Bombe frei. Danach lief die schon eingeübte Prozedur ab: Benachrichtigung des Kampfmittelräumdienstes, Installation eines Feuerwehrstützpunktes am Funkenturm der Altstadtfunken, Festlegung des Sicherheitsbereiches, Planung des möglichen Entschärfungstermins.

Das Team des Kampfmittelräumdienstes legte einen Sicherheitsabstand von 400 Metern rund um die Bombenfundstelle fest. Bedeutete: Fast 600 Anwohner und Beschäftigten von etlichen Unternehmen mussten evakuiert werden. Das Avea-Wertstoffzentrum schloss schon um 14.30 Uhr, zwei Termine für das Schadstoffsammelfahrzeug wurden gestrichen. Nach Stadtangabe waren von der Räumung diese Straßen betroffen: Werkstättenstraße, Campusallee, Am Handwerkerhof, Bahnstadtchaussee, Torstraße, Quettinger Straße (nur teilweise), Humboldtstraße, Friedrich-List-Straße, Adalbertstraße, Ottostraße, Dieselstraße, Karl-Wingchen-Straße, Robert-Koch-Straße und Wilhelmstraße. Die Stadt nutzte für die Information der Anwohner auch die Warn-App (Handyprogramm) "Nina".

Die Anwohner konnten sich während der Bombenentschärfung in der Schule Stauffenbergstraße aufhalten. Das Angebot nutzten gut 100 Anwohner. Die Stadt richtete einen Buspendeldienst ein. Nicht gehfähige Personen konnten sich durch die Feuerwehr transportieren lassen. Die Sperrung um die Bombenfundstelle erfolgte ab 14.30 Uhr.

Die Entschärfung war für 16.30 Uhr vorgesehen, die Entwarnung "Bombe entschärft" kam gegen 17.30 Uhr. Für die Aktion musste auch die Bahnlinie Köln-Opladen-Leichlingen gesperrt werden. Wenige Minuten vorher konnte noch ein ICE aus Köln passieren, berichtete Bahn-Notfallmanager Roger Enkel. Die Personenzüge endeten demnach während der Entschärfung spätestens in Opladen beziehungsweise am Bahnhof Schlebusch. Die Güterzüge wurden in Langenfeld-Immigrath oder Höhe Morsbroich gestoppt.

Insgesamt waren rund 145 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes im Einsatz, berichtete die Stadt abschließend.

(brü)
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