Leverkusen A 1-Schleichweg: mehr Lkw in Schlebusch

Leverkusen · Seit der Sperrung der Rheinbrücke hat sich der Lärm verschärft – Anwohner hoffen nach der Brückenöffnung auf Besserung.

 Der Schwerlastverkehr auf der Bergischen Landstraße (hier Schlebusch-Mitte) hat seit den kilometerlangen Staus auf der A 1 deutlich zugenommen.

Der Schwerlastverkehr auf der Bergischen Landstraße (hier Schlebusch-Mitte) hat seit den kilometerlangen Staus auf der A 1 deutlich zugenommen.

Foto: Uwe Miserius

Seit der Sperrung der Rheinbrücke hat sich der Lärm verschärft — Anwohner hoffen nach der Brückenöffnung auf Besserung.

Im Geschäft des Schlebuscher Büchsenmachers Max Ern dröhnt und scheppert es: Schuld sind jedoch nicht seine Arbeitsgeräte, sondern die vielen Lkw, die sich seit der Problematik auf der A 1 vermehrt ihren Weg über die B 51 — sprich durch die Ortsteile Fettehenne und Schlebusch — bahnen. An der Kreuzung Bergische Landstraße/Herbert-Wehner-Straße ist laut Anwohnern die Lärmbelastung besonders hoch. "Viele Lkw-Fahrer verstehen die Ampelschaltung nicht. Eigentlich dürfen die Fahrer ohne zu stoppen rechts abbiegen, aufgrund des Rotlichts für geradeaus halten die meisten aber an. Durch das Anfahren entsteht nerviger Lärm", beschwert sich Max Ern, dessen Geschäft nahe der Kreuzung liegt.

Seit der Sperrung der A 1-Brücke für Lkw über 3,5 Tonnen gehören Staus vor dem Kreuz Leverkusen zum täglichen Ärgernis. Kilometerlange Lkw-Schlangen, teilweise bis nach Burscheid, strapazieren die Nerven aller Verkehrsteilnehmer. Zusätzlich wurden jetzt die Fahrspuren auf der A 3-Brücke verengt. Im Leverkusener Autobahnkreuz gelte seit einigen Tagen Lkw-Überholverbot, Mindestabstand von 25 Metern und Tempo 60.

Da ist es verständlich, dass ortskundige Lkw-Fahrer gerne die Umgehung über die B 51 nutzen. Sehr zum Leidwesen von Anwohner Peter Seibel. Auch er wohnt an der besagten Kreuzung und empfindet den Lärm als "unangenehm". "Das sind zum Teil riesige Brummer. Ich frage mich, wie die es durch den Kreisverkehr in Meckhofen schaffen." Besonders schlimm sei es während des Berufsverkehrs. Dann entstünden durch den zusätzlichen Schleichverkehr Staus. Beate Schaefer, Schulleiterin der an der B 51 gelegenen Gezelin-Grundschule, kann dies bestätigen: "Ich komme aus Steinbüchel. Wenn ich morgens von der Opladener Straße auf die Bergische Landstraße (B 51) abbiegen möchte, kann das länger dauern." Der Schulalltag werde von den Lkw jedoch nicht beeinträchtigt. "Im Winter haben wir ja meistens die Fenster zu", sagt sie.

CDU-Ratsherr Rudolf Müller wohnt ebenfalls an der B 51, im Ortsteil Fettehenne. Seiner Meinung nach ist die Belastung nicht erheblich gestiegen. Lediglich an Unfalltagen häufe sich der Lkw-Verkehr. "Wenn auf der A 1 etwas passiert, staut es sich hier schnell bis hinter Schlebusch", berichtet er.

In der von der Bezirksregierung eingerichteten Steuerungsgruppe zu den Autobahnarbeiten in der Region ist auch Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn vertreten. Er macht deutlich: "Ich bin auf solche Informationen angewiesen." Die Schlebusch-Situation bestätige seine Befürchtungen. "Sollte es an der Kreuzung an der Ampelschaltung liegen, kann man darüber reden", sagt Buchhorn. Die Schaltung sei nicht mehr zeitgemäß.

(RP/ila)
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