Leverkusen A1-Brücke: Bohrungen in der Deponie

Leverkusen · Das Land hat Testbohrungen für die neue Rheinbrücke gestartet. Das Projekt steht jetzt sogar auf einer EU-Förderliste.

 Die gesicherte Altlast Dhünnaue rechts und links der A1 enthält auch giftige Produktionsabfälle aus früherer Zeit.

Die gesicherte Altlast Dhünnaue rechts und links der A1 enthält auch giftige Produktionsabfälle aus früherer Zeit.

Foto: uwe miserius

Bevor mit den Bauarbeiten für eine neue Leverkusener A1-Brücke begonnen werden kann, muss feststehen wie sicher der Untergrund ist, auf dem das Bauwerk entsteht. Immerhin fahren im Regelbetrieb allein bis zu 20.000 Lkw pro Tag über die Brücke.

Seit einigen Wochen hat der Landesbetrieb Straßen.NRW daher mit Testbohrungen begonnen, um den Baugrund sorgfältig zu untersuchen. Das hat bei Beobachtern einiges an Besorgnis ausgelöst. Immerhin sind im Bereich der gesicherten Altlastenfläche Dhünnaue nicht nur Hausmüll und Bauschutt, sondern auch giftige Produktionsabfälle aus früherer Zeit enthalten.

Ein Sprecher des Landesbetriebs versicherte am Mittwoch auf Anfrage jedoch, Ängste seien unbegründet. "Die Arbeiten werden unter strengen Sicherheitsbedingungen für die Beschäftigten der Fachfirma, die Bevölkerung und die Umwelt durchgeführt", betonte er. Nach der Entnahme werden die Proben untersucht, um genaue Auskünfte über die Zusammensetzung und Beschaffenheit des Bodens zu erhalten. Aus den Ergebnissen können dann unter anderem Aussagen zur Stabilität des Untergrunds abgeleitet werden.

Sowohl die Bohrungen als auch die anschließende Analyse des Bohrguts würden jedoch äußerst sorgfältig durchgeführt. Und die Punkte, an denen die Versiegelung durchbohrt worden sei, würden hinterher genauso dicht verschlossen, wie das bisher bereits der Fall war, versichert das Land.

Spezialgruppe kontrolliert an A1-Rheinbrücke
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Foto: irz

Wenn nach den Voruntersuchungen alle benötigten Belastbarkeitswerte vorliegen, werden daraus die endgültige Trassenlage der Autobahn sowie die Gründung der erforderlichen Bauwerke abgeleitet. 2017 sollen dann die eigentlichen Bauarbeiten beginnen.

Unterdessen hat das Leverkusener Brückenprojekt auch Eingang in eine europäische Förder-Liste gefunden. Der Neubau steht auf einer Liste einer EU-Taskforce mit 2000 potenziellen Projekten für die geplante Investitionsoffensive in Europa, die EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker unlängst angestoßen hat.

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Foto: dpa, frk kno frk fpt

Die Taskforce hat sich dabei auf Projekte in den wichtigsten wachstumsfördernden Bereichen konzentriert: Wissen, Innovation und digitale Wirtschaft, Energieunion, Verkehrsinfrastruktur, soziale Infrastruktur, natürliche Ressourcen und Umwelt.

Inwieweit Leverkusen dabei am Ende tatsächlich zum Zuge kommt, steht noch in den Sternen. Immerhin umfasst die Liste sämtliche europäischen Staaten, und allein in Deutschland rund 50 Projekte, von denen voraussichtlich längst nicht alle gefördert werden können.

Ein zusätzlicher Hoffnungsschimmer ist die Nachricht aus Brüssel indes allemal.

(RP)
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