Leverkusen A1: Bürgerliste hofft auf Wende

Leverkusen · Als großen Durchbruch für eine "lange Tunnellösung" wertet Erhard Schoofs, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste, eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau. Sie wurde für die Variante eines kurzen Tunnels erstellt, den der Leverkusener Stadtrat als Alternative zu den geplanten neuen Stelzenbrücken für die Autobahn A 1 favorisiert.

 Für die marode Rheinbrücke der Autobahn A 1 muss Ersatz geschaffen werden. Die Bürgerliste favorisiert einen langen Tunnel, der übrige Stadtrat nicht.

Für die marode Rheinbrücke der Autobahn A 1 muss Ersatz geschaffen werden. Die Bürgerliste favorisiert einen langen Tunnel, der übrige Stadtrat nicht.

Foto: umi

"Die Studie wurde mir am Freitag zugespielt", berichtete Schoofs gestern. "Und wenn sie stimmt, ist sie Wasser auf unsere Mühlen. Denn die Gutachter kommen darin zum Schluss, dass die kurze Tunnellösung vom Wasserturm bis zum Leverkusener Kreuz nicht umsetzbar ist." Grund: die Verkehrsführung auf engstem Raum, insbesondere während der Bauzeit. "Weil Gefahrguttransporter dort im Gegenverkehr dicht aneinander vorbeigeführt werden sollen, ginge von ihnen eine zu große Gefahr aus."

Die Bürgerliste wolle nun bei der Sondersitzung des Rates am Freitag alle Gegner der Stelzen-Brücken dafür gewinnen, eine Prüfung eines langen Tunnels von Köln-Niehl bis zum Leverkusener Kreuz zu beantragen, sagt Schoofs. "Bislang glauben wir zwar, dass sie die beste Lösung wäre, aber untersucht worden ist das noch nicht." Rund eine Woche sei für eine solche Prüfung zu veranschlagen, außerdem rund 30.000 Euro Gutachterkosten, die der Bund zu zahlen hätte.

Nach Angaben von Straßen NRW bedeutet die zitierte Machbarkeitsstudie jedoch noch nicht das Aus eines kurzen Tunnels. "Die komplette Machbarkeitsstudie ist noch gar nicht fertig", erklärt Sprecher Laurenz Braunisch. "Der umweltfachliche Teil steht aus. Er soll Ende März/Anfang April kommen und muss dann noch in die fachliche Abstimmung."

Die von der Bürgerliste zitierte Machbarkeitsstudie beziehe sich nur auf den Aspekt der Gefahrguttransporte. "Der muss bei jedem größeren Bauvorhaben geprüft werden." Und so heißt es darin nur: "Eine beschränkungsfreie Nutzung des Tunnels durch Gefahrguttransport kann daher nicht ausgesprochen werden." Sollte die Tunnelvariante weiterverfolgt werden, müssten "geeignete Umfahrungsstrecken gesucht" und geprüft werden.

"Die Studie ist übrigens nicht geheim, sondern auf unserer Internetseite veröffentlicht", sagt Braunisch.

(sug)
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