Leverkusen A1: Schwerer Lkw-Unfall gibt Rätsel auf

Leverkusen · War es der berüchtigte "Sekundenschlaf"? Tippte der Fahrer gerade eine SMS? Oder war er sonst in irgendeiner Form abgelenkt? All das hält die Polizei zurzeit noch für möglich. Fest steht nur soviel: Was auch immer der Grund war - die Auswirkungen sind verheerend.

Leverkusen: Schwerer Lkw-Unfall auf der A1
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Auf der Autobahn 1 am Kreuz Leverkusen-West gab es gestern Morgen um 8.51 Uhr etwa auf Höhe des EVL-Wasserturms einen schweren Unfall, in den drei Lastwagen verwickelt waren. Dabei wurde der Unfallverursacher - ein 37-jähriger Tscheche - schwer verletzt und schwebte kurzzeitig sogar in Lebensgefahr. Er wurde ins Klinikum Leverkusen gebracht. Dort gab es wenig später Entwarnung.

Erste Ermittlungen der Polizei ergaben recht schnell, dass der 37-Jährige ein Stauende auf der A1 in Fahrtrichtung Euskirchen kurz vor der Abfahrt zur Autobahn 59 übersehen hatte.

Der Lkw-Fahrer versuchte zwar noch, zu bremsen und auszuweichen, fuhr aber trotzdem auf das Heck eines Sattelzuges auf, der mit eingeschaltetem Warnblinklicht auf dem rechten Fahrstreifen stand. Der 37-Jährige wurde im Führerhaus eingeklemmt. Seine Ladung - Autoteile für das Ford-Werk in Köln - verteilte sich quer über die gesamte Fahrbahn.

Die Feuerwehr Leverkusen schnitt die Kabine mit hydraulischen Geräten auf und befreite den Fahrer. Dann begann für die Verkehrsunfall-Experten vom VU-Team der Kölner Polizei die Kleinarbeit.

Wie ein Polizeisprecher erklärte, entscheiden die Mitglieder dieses Untersuchungsteams auch vor Ort im Einzelfall, ob etwa das Handy des Fahrers zur Auswertung beschlagnahmt wird. Bis gestern Abend stand dies aber noch nicht fest.

Seit Anfang des Jahres wertet die Polizei Köln/Leverkusen Handys bei ungeklärten Unfällen mit Toten und Schwerverletzten aus. Sechs Mal sei dies bisher erfolgt, hatte ein Polizeisprecher am Vortag auf Anfrage berichtet.

Und dieses wichtige Ermittlungs-Instrument solle auch weiterhin genutzt werden. Denn eine SMS während der Autofahrt zu schreiben, ist wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sogar riskanter als Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Der gestrige Unfall brachte starke Verkehrsbehinderungen mit sich. In Richtung Euskirchen/Köln war bis 15.45 Uhr lediglich ein Fahrstreifen frei, es bildeten sich Staus, die bereits am Mittag sechs Kilometer betrugen. Die Auffahrt auf die A 59 blieb bis zum Ende der Bergungsarbeiten ebenfalls gesperrt.

(RP)
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