Suche nach Fliegerbombe Das müssen Sie zur Sperrung der A1 wissen

Leverkusen · Weil der Verdacht besteht, dass sich unter der Fahrbahn der A1 bei Köln-Merkenich eine Weltkriegsbombe befindet, wird die Autobahn ab Freitagabend schrittweise gesperrt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen dazu.

 Die A1-Brücke zwischen Leverkusen und Köln. In der Nähe soll der Blindgänger liegen.

Die A1-Brücke zwischen Leverkusen und Köln. In der Nähe soll der Blindgänger liegen.

Foto: dpa

Bei Arbeiten zu einem neuen Abwasserkanal in Köln-Merkenich wurde standardmäßig auch nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht. Dabei wurde tatsächlich ein verdächtiger Gegenstand gefunden — in acht Metern Tiefe. Nun muss herausgefunden werden, ob es sich wirklich um eine Weltkriegsbombe handelt oder nur um ein Stahlrohr.

Mit Spezialgeräten werden Mitarbeiter von Straßen.NRW ein 4,5 mal 4,5 Meter großes und sieben Meter tiefes Loch graben. Den letzten Meter gräbt dann laut Straßen.NRW eine Spezialfirma zusammen mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst.

Los geht es bereits am Freitagabend um 22 Uhr. Dann wird die Autobahn ab dem Kreuz Leverkusen in Richtung Koblenz gesperrt. Am Samstagmorgen um 4 Uhr erfolgt dann die Sperrung vom Kreuz Leverkusen-West bis zur Anschlussstelle Köln-Niehl.

Am Kreuz Leverkusen wird am Freitagabend zusätzlich die Verbindung von der A3 (aus Richtung Oberhausen kommend) gesperrt und ab Montag fünf Uhr auch die Abfahrt Köln-Mülheim (in Richtung Frankfurt). In Leverkusen selbst werden keine weiteren Anschlussstellen gesperrt.

Die Fahrtrichtung Dortmund ist nicht betroffen.

Der Verkehr wird vor der Lkw-Sperre von der A1 auf die A59 abgeleitet. Ab Köln-Niehl kann die A1 dann wieder benutzt werden. Der Fernverkehr aus Norden kommend wird dagegen schon ab dem Autobahnkreuz Hilden über die A46 auf die andere Rheinseite und dann weiter über die A57 zur A1 nach Köln geleitet. Laut Straßen.NRW sind zudem ab dem Autobahnkreuz Leverkusen Umleitungen über den Kölner Ring, also die A3 und A4, ausgeschildert.

Es wird auf jeden Fall auch auf den anderen Autobahnen voll. Daher empfiehlt Straßen.NRW, den Großraum Leverkusen/Köln weiträumig zu umfahren oder sogar ganz aufs Auto zu verzichten. So werden Bus und Bahn als Alternativen genannt. Allerdings wird auch der ÖPNV die Sperrung umgehen müssen. Hierzu sollten sich Fahrgäste auf den Webseiten der Kölner Verkehrsbetriebe und des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg informieren.

Auch wird darauf hingewiesen, dass die Radwege auf der A1-Brücke in beiden Richtungen befahrbar bleiben, ebenso bleiben die Fußwege offen. Eine Möglichkeit ist auch die Nutzung der Fähre statt des Autos. Wer dennoch mit dem Pkw unterwegs ist, dem empfiehlt Straßen.NRW, die Stoßzeiten zu meiden.

Geplant ist, dass am Donnerstagmorgen (12. Oktober) zwei Fahrbahnen wieder freigegeben werden — wenn es sich bei dem verdächtigen Gegenstand nicht um eine Bombe handelt. Dann wird das Loch einfach wieder zugeschüttet und die Fahrbahn asphaltiert. Erst im Laufe des folgenden Wochenendes sollen wieder alle drei Streifen freigegeben sein.

A1-Sperrung bei Leverkusen/Köln-Merkenich: Das müssen Sie wissen
Foto: Strassen NRW

Dann wird die Sperrung der Autobahn länger dauern. Straßen.NRW hat das Ziel, spätestens am 16. Oktober die Autobahn wieder freizugeben. Zuvor müsste aber der Kampfmittelräumdienst die Bombe entschärfen. Dann müsste auch die andere Fahrtrichtung gesperrt werden. Über den genauen Zeitpunkt der Entschärfung würden der Kampfmittelräumdienst und das Ordnungsamt Köln entscheiden. Laut Straßen.NRW hängt das auch von der Art des Zünders ab. "Ein Säurezünder muss schneller entschärft werden als ein normaler Zünder", sagte eine Sprecherin.

(das)
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