Leverkusen "Abschlag Schule" - Golfclub Leverkusen wirbt um Nachwuchs

Leverkusen · Der Leverkusener Golfclub ist händeringend auf Nachwuchs-Suche. "Außer beim Fußball ist der Nachwuchs in Sportverein eher rückgängig", sagt Tatjana Röller, Spielführerin des Vereins. Rund 900 Mitglieder zähle der Club, aber die Struktur sei in die Jahre gekommen. Gerade Golf würde von der Allgemeinheit immer noch als elitärer und besonders teurer Sport gesehen. "Dabei haben die Jugendlichen bei uns gerade mal einen geringen Jahresmitgliedsbeitrag zu zahlen. Der ist manchmal sogar günstiger als bei Fußballvereinen. Und die Ausrüstung wird zunächst ebenfalls gestellt", erklärt sie weiter.

 Neonila und Mia am Patter - Trainer Stefan Bunge und weitere Schülerinnen schauen den beiden zu.

Neonila und Mia am Patter - Trainer Stefan Bunge und weitere Schülerinnen schauen den beiden zu.

Foto: Uwe Miserius

Mit dem Förderprogramm "Abschlag Schule" versuche man nun, in den Schulen den jungen Leuten das Golfen schmackhaft zu machen. Und mit dem Lise-Meitner-Gymnasium Am Stadtpark hat man den ersten Kooperationspartner gefunden. "Wir haben uns beim Thema G8-Optimierung Gedanken gemacht, wie wir unser Lernzeitenkonzept besser gestalten können", sagt Schulleiter Dr. Wolfram Schrimpf. Neben dem Angebot von Stillarbeit oder Förderunterricht gibt es so für die Schüler eine außerfachliche Offerte, zu der nun auch der Golfunterricht vor Ort auf der Anlage zählt.

Mit dem Fahrrad fahren die Schüler dann gemeinsam in der Schulzeit zum Golfclub und erhalten von PGA Golf Professional Trainer Stefan Bunge ein wöchentliches, 90-minütiges Training. Dazu zählt nicht nur Technik, Konzentration oder Körperbeherrschung, sondern auch Benehmen. Denn auf dem Golfplatz herrschen Benimmregeln. Die Etikette muss eingehalten werden. "Da lernen die Kids ja auch etwas fürs Leben", sagt Stefan Bunge, dessen oberstes Ziel es ist, den Kindern Begeisterung beim Golfen beizubringen.

Geklappt hat das unter anderem bei Mia. Seit elf Wochen spielt die Sechstklässlerin nun Golf. Ball und Schläger kannte sie bereits aus dem Hockey. "Doch Golf gefällt mir besser. Da ist man mehr in der Natur, kann die auch richtig genießen. Hockey spiele ich nun gar nicht mehr."

Bei der ersten Übungseinheit, dem Putten, erklärt sie Neonila aus der achten Klasse, wie man den Schläger richtig hält. "Mir macht das bis jetzt viel Spaß. Aber das ist ganz schön anstrengend. Das merke ich im Rücken. Vielleicht bleibe ich lieber beim Tanzen."

Ein Jahr lang können die Schüler zwischen der 6. Und 8. Klasse das Angebot nutzen. Dann muss Platz für neue Mitschüler geschaffen werden. "Wir haben natürlich auch nur begrenzt Plätze. Bei circa 15 Schülern ist die Gruppe voll", erklärt Lehrerin Barbara Mott.

Und wer sich in diesem Jahr besonders anstrengt, der hat die Möglichkeit, am Ende auch die entsprechende Platzreife zu erhalten, die man benötigt, um selbstständig auf dem Golfplatz einzelne Löcher zu spielen.

Doch bis es soweit ist, werden die Schüler zunächst noch einige Einheiten beim Putten und auf der Driving Range verbringen.

(hawk)
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