Leverkusen Ärzte bündeln Kompetenzen für die Lunge

Leverkusen · Rund 1600 Patienten werden pro Jahr im Rheinisch-Bergischen Lungenzentrum des St. Remigius Krankenhauses behandelt. Diagnostik und Behandlung sind eng aufeinander abgestimmt - und nun von einer unabhängigen Stelle zertifiziert.

 Der Leiter des Lungenzentrums Dirk R. Wassenberg mit Marc Spielmanns, Chefarzt für Innere Medizin (v.l.) im St. Remigius Krankenhaus. Die Arbeit der Lungenexperten wurde jetzt zertifiziert.

Der Leiter des Lungenzentrums Dirk R. Wassenberg mit Marc Spielmanns, Chefarzt für Innere Medizin (v.l.) im St. Remigius Krankenhaus. Die Arbeit der Lungenexperten wurde jetzt zertifiziert.

Foto: Matzerath

Wenn Dr. Marc Spielmanns, Chefarzt für Innere Medizin am St. Remigius Krankenhaus, über Operationen an der Lunge redet, wird es schnell anschaulich. Von moderner Lasertechnik zur Entfernung von Tumoren ist die Rede, von schnell wachsendem Gewebe, resistenten Erregern oder den Tücken der genauen Diagnose. Schwere Erkrankungen der Lunge gehören zu den häufigsten Todesursachen. In Deutschland erhalten jährlich mehr als 50.000 Menschen die Diagnose Lungenkrebs. Noch häufiger sind Entzündungen, Tumore anderer Art, Asthma, Erkrankungen der Bronchien oder Infektionen durch etwaige Erreger.

Rund 1600 Menschen werden pro Jahr im Rheinisch-Bergischen Lungenzentrum betreut. Dass die Qualität sowohl diagnostisch als auch therapeutisch hoch ist, bestätigt nun ein entsprechendes Zertifikat. "Im Mittelpunkt steht, dass wir den Patienten individuell und ganzheitlich behandeln", sagt Martin Biller, Direktor des Krankenhauses. Der Blick von außen sei oft wichtig, um einer gewissen "Betriebsblindheiten" vorzubeugen. Deswegen habe das St. Remigius Krankenhaus eine unabhängige Zertifizierung nach internationaler DIN-Norm angestrebt - mit Erfolg.

Die Arbeit der Lungenexperten in Opladen fußt auf drei Säulen: Diagnostik und internistische Therapie, Operationen an Lunge, Brust- und Mittelfell sowie eine ambulante Reha für Lungenpatienten im Haus. "Dass wir das unter einem Dach anbieten können, ist bundesweit einmalig", sagt Spielmanns. Der große Pluspunkt sei dabei die Möglichkeit, direkt nach der Behandlung die Reha angehen zu können - ohne dafür in die Ferne zu schweifen. "Alles aus einer Hand und entsprechend abgestimmt machen zu können, bietet dem Patienten optimale Versorgung." Die Vorteile liegen demnach auf der Hand: kurze Wege für die Patienten, Abstimmung aller an der Behandlung beteiligten und regelmäßige "Fall-Konferenzen", kein Zeitverlust bei der Weiterleitung der Befunde und - falls notwendig - die Einbeziehung von Fachärzten aus anderen Bereichen.

Um die Zertifizierung nach internationalen Standards zu erhalten, waren zwei Experten einen Tag lang in dem Krankenhaus, um "alle Prozesse genau unter die Lupe zu nehmen", wie es Katja Badekow, Leiterin des Qualitätsmanagements, umschreibt. Hygiene und Sterilisation von Instrumenten seien dabei freilich ebenso ein Thema gewesen, wie die Ausrüstung in den OP-Sälen, die internen Abläufe und die Übergabe der Patienten zwischen den Schichten. Das Ergebnis: "Alles ist, wie es sein muss", sagt Badekow zufrieden. Hinzu komme die Selbstverpflichtung zu ständigen Verbesserungen.

Eine große Bedeutung hat dabei die Reha. Gerade größere Eingriffe an der Lunge seien mit Einschränkungen der Patienten verbunden, sagt Spielmanns. Durch Atemnot nimmt die Belastbarkeit ab. "Die Leistungsfähigkeit zu verbessern, ist eine mühsame Arbeit, aber sie lohnt sich, um die Selbstständigkeit der Patienten zu erhalten", betont Dirk R. Wassenberg, Leiter des Lungenzentrums. Letzteres sei das zentrale Ziel. "Um das zu erreichen, decken wir das gesamte Spektrum ab."

(RP)
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