Leverkusen Aidshilfe setzt auf Prävention bei Jugendlichen

Leverkusen · Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember wird im Kinopolis mit Filmen Aufklärungsarbeit geleistet.

In den vergangenen Jahren sprudelten die Fragen nur so aus den Jugendlichen heraus. "Was passiert da in meinem Körper?", "Welche Medikamente gibt es dagegen?", "Wie wird das Virus übertragen?" Immer wieder bemerkt Renate Wöllenstein, mit wie vielen Fragezeichen sich Jugendliche konfrontiert sehen, wenn es um die Krankheit Aids geht. "Darum leisten wir Aufklärungsarbeit", sagt die Vorsitzende der Leverkusener Aids-Hilfe. Regelmäßig geht sie in Schulen, um das Gespräch mit jungen Menschen zu suchen - ganz ungezwungen und enttabuisiert.

Interessierte Schüler müssen jedoch nicht warten, bis Renate Wöllenstein an ihre Schule kommt. Denn zum Welt-Aidstag am 1. Dezember findet von 8 bis 13.30 Uhr eine umfangreiche Info-Veranstaltung des Leverkusener Arbeitskreises "Aids und Prävention" im Wiesdorfer Kinopolis statt, zu der alle weiterführenden Bildungseinrichtungen eingeladen sind. Erwartet werden rund 400 junge Menschen, die sich zunächst in Gruppen aufteilen werden, um verschiedene Filme zu schauen, die die schwere Krankheit thematisieren. Gezeigt werden "Same same but different" und die rund 20-minütige Dokumentation "Leben mit HIV". "Danach haben die Schüler die Möglichkeit, mit Experten zu diskutieren und ihre Fragen zu stellen", sagt die Sozialpädagogin Ingrid Baare, die im Arbeitskreis zuständig ist für Jugendprävention.

Die Awo wird rund 500 Kondome verteilen und über die richtige Verwendung aufklären. Dabei sei laut Baare in der Vergangenheit zu beobachten gewesen, dass die Jugendlichen die Situation zwar nutzten, um zu scherzen, gleichzeitig seien sie jedoch sehr interessiert gewesen. Renate Wöllenstein freut sich über die vielen Zusagen, die sie bereits erhalten hat. "Von manchen Schulen habe ich jedoch gar keine Rückmeldung bekommen, das ist schade", sagt die Ehrenamtlerin, die sich seit ihrer Pensionierung für die Aids-Prävention in Leverkusen einsetzt. Ihre Motivation ist klar: "Wenn wir es schaffen, mit diesen Info-Tagen auch nur eine Person vor einer HIV-Infektion zu bewahren, dann hat es sich gelohnt", sagt Renate Wöllenstein."

Am Ende des Jahres 2014 lebten nach Angaben des Robert-Koch-Institutes rund 18.100 Menschen mit HIV oder Aids in Nordrhein-Westfalen. Etwa 14.900 sind männlich - rund 3200 weiblich. Die Zahl der Neuinfektionen soll im vergangenen Jahr bei 640 gelegen haben - Veranstaltungen wie am 1. Dezember sollen dem entgegenwirken.

(RP)
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