Leverkusen. Airshow 2017 - Flugkunst und Federvieh

Leverkusen. · Bis gestern Abend verzeichnete der Luftsportclub Bayer beim Flugplatzfest am Kurtekotten rund 6000 Besucher.

 Wie macht der das? Die Kunstflug-Einlagen mit dem Doppeldecker imponierten vor allem den Kindern.

Wie macht der das? Die Kunstflug-Einlagen mit dem Doppeldecker imponierten vor allem den Kindern.

Foto: uwe miserius

Mit Leidenschaft, viel Rauch und einer satten Portion akustischer Untermalung zeichnete Uwe Wendt seine Kreise in den Himmel: Der Pilot mit mehr als 20.000 Stunden Flugerfahrung demonstrierte atemberaubenden Kunstflug mit der 300 PS starken "Extra 300L" und war insofern ein würdiger Vertreter für den Leverkusener Mike Rottland, der sein Heimspiel wegen anderer Termine absagen musste. Zwei Tage bot der Luftsportclub LSC Bayer Leverkusen auf dem Flugplatz Kurtekotten eine faszinierende Airshow.

Bis Sonntagabend verzeichnete der Verein laut Pressesprecher René Begas rund 6000 Besucher. Die meisten kamen wetterbedingt natürlich erst gestern. Immerhin waren fast 1000 trotz Regen am Samstag gekommen. Viele von ihnen wurden Zeugen, als sechs Nilgänse im Tiefflug am Platz vorbei schwebten. Sie waren natürlich nicht bestellt, obwohl das so mancher behauptete. Natürlich übersah auch Mäusebussard "James" die Tiere nicht. Von dem Raubvogel ging allerdings keine Gefahr aus, schließlich wurde er vom niederländischen Falkner Ivo van Lanen gut mit Futter versorgt. Der Experte war zum vierten Mal in Leverkusen. Bei der Greifvogelshow ließ er "James" tief über die Köpfe der Besucher flitzen, erläuterte zahlreiche Details oder ließ Eule "Winnie" von Kopf zu Kopf hüpfen. Niclas Hopmann (18) aus Leichlingen traute sich, den Falken "Lana" - gut geschützt mit Handschuh - auf die Hand zu nehmen. "Das war cool", schwärmte der Junge anschließend. Ein ähnlich cooles Erlebnis hatte Leon Gregor (12) aus Köln. Er wollte testen, wie es wäre, ein Modellflugzeug mit 1,80 Meter Spannweite zu steuern. Wolfgang Hahn zeigte es ihm mit Hilfe eines zweiten Senders, mit dem er das Funksignal kurz nach dem Start an den Schüler übergeben konnte. Das zu lernen erfordere Geduld und Sorgfalt, bleibe aber spannend, erklärte Hahn. Als spannend empfand auch Besucher Arda Ak (28) die Vorführungen, die er in Fliegeruniform eines Kampf-Piloten verfolgte. "Ich wollte", erklärte der Kölner, "dass die Leute mal was außergewöhnliches sehen." Diese Beschreibung passte zum Oldtimer Marke "Focke Wulf 44 Stieglitz". Ehe er abheben konnte, musste ein Helfer die Maschine mühsam mit der Hand ankurbeln. Eine ähnliche Geschichte steht in der Vereinschronik: Vor Jahren wollte ein Pilot das erste Motorflugzeug aus England nach Leverkusen bringen. Nach einer Zwischenlandung musste er den Propeller mangels elektrischem Anlasser anwerfen und versuchte es ohne fremde Hilfe. Das gelang. Der Motor lief. Die Maschine rollte an. Aber ohne den Piloten, der verzweifelt versuchte, das Cockpit noch zu erreichen. Hilflos musste er zusehen, wie die Maschine ohne ihn abhob und kurz darauf zerschellte.

(RP)
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