Leverkusen. Akrobatik und Schlager als Einkaufs-Animateure

Leverkusen. · Mitternachts-Shopping, "Casino Night" und das Winterdorf vor der Tür lockten die Besucher am Samstag in die Wiesdorfer City.

 Sekt aus 400 Gläsern, in zehn Lagen zu einer Sektpyramide gestapelt, wurde eingeschenkt von einer Trapez-Akrobatin.

Sekt aus 400 Gläsern, in zehn Lagen zu einer Sektpyramide gestapelt, wurde eingeschenkt von einer Trapez-Akrobatin.

Foto: uwe miserius

Autos, die sich am Samstag in Schlangen durch die Leverkusener City quälten? Fehlanzeige! Einzige Unannehmlichkeit für eilige Fahrer war, dass sie am Kinopolis nicht wie gewohnt nach links abbiegen konnten, sondern den Umweg zum Parkhaus über den Kreisel nehmen mussten.

Sonja Thomä, Managerin der Rathaus-Galerie, war mit dieser städtischen Regelung in der Vorweihnachtszeit sehr einverstanden. "Es bewährt sich", kommentierte sie und ergänzte, sie sei "bis jetzt mit Weihnachtsgeschäft zufrieden". Mit dem großen Ansturm rechne sie noch.

 An je zwei Black Jack- und American Roulette-Tischen konnte gespielt werden.

An je zwei Black Jack- und American Roulette-Tischen konnte gespielt werden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Den gab es allerdings noch nicht beim Mitternachts-Shopping, das am frühen Abend durch die Aktion "Casino Night" frei gegeben wurde. Dazu gab es Sekt aus 400 Gläsern, in zehn Lagen zu einer Sektpyramide gestapelt, dazu eingeschenkt von einer Trapez-Akrobatin - über Kopf, versteht sich. Und es konnte "gezockt" werden, an je zwei Black Jack- und American Roulette-Tischen. Croupier Franklin Viss aus Aachen rechnete mit großem Ansturm auf die Tische. "Wie immer, wo sich etwas dreht und wo es etwas zu gewinnen gibt." Nicht direkt etwas zu gewinnen, sondern mehr zu profitieren gab es in Form spezieller Angebote. Zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte offerierten Rabatte zur langen Einkaufsnacht, in der Kunden zum ausgedehnten Bummel eingeladen waren, ohne auf die Zeit achten zu müssen.

Insgesamt war die Stimmung recht entspannt. Kunden im ganzen Haus und Mitarbeiter in Geschäften bestätigten das. Anna (21) aus Wiesdorf genoss es, nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes noch einkaufen zu können. Ein 29-jähriger Mann aus Schlebusch sprach gar von "Entspannungsshoppen", nachdem er zuvor aus einer anderen, überfüllten Großstadt geflüchtet war. Kurz zuvor hatte er einige Geschenke gefunden, die noch fehlten. "Für Kunden sind die langen Öffnungszeiten perfekt", urteilte er, "für Mitarbeiter weniger." Da er selber im Handel beschäftigt sei, kenne er sich aus. Er wisse, dass deshalb nicht mehr gekauft werde, sondern sich lediglich das Gedränge entzerre.

Eine entsprechende Bestätigung kam von Hanan Kouakoua, stellvertretende Geschäftsleiterin bei Thalia. "Das Late-Night-Shopping ist keine umsatzstarke Zeit", sagte sie. Um diese Zeit ständen Beratung und Inspiration im Vordergrund. "Es ist eine schöne Gelegenheit für Kunden, in Ruhe zu schauen und zu stöbern". Wäre sie Kundin, dann würde sie das Mitternachts-Shopping ebenfalls nutzen, meinte Mitarbeiterin Friederike Barf, die wohlweislich schon im November sämtliche Weihnachtsgeschenke besorg hat. "Wenn ich hier raus komme, habe ich dazu keine Lust mehr", sagte sie.

Ab 22 Uhr wurde es noch entspannter. Da hatten sich die Besucherströme allerdings schon längst ins Winterdorf des Weihnachtsmarkts vor dem Rathaus verlagert: Mit Live Musik, die vor allem aus Schlagern bestand, wurden die Spät-Einkäufer gezielt in Partylaune versetzt.

Zählbar mehr Kunden strömten am dritten Adventssamstag in die festlich geschmückten Einkaufsstraßen der Großstädte, um sich ihren Weihnachtseinkäufen zu widmen. Davon, so ergab die Stimmungsumfrage zum dritten Adventswochenende,profitierte auch Leverkusen. Die Weihnachtsmärkte wirkten dabei als zusätzliche Besuchermagnete.

(gkf)
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