Leverkusen Alkenrather Park-Bäume bleiben vorerst stehen

Leverkusen · Im Februar hatten Naturschützer und etliche Alkenrather gegen die geplante Fällung von neun Bäumen protestiert. Die Emotionen waren hochgekocht, weil gesunde Gewächse zum Opfer fallen und einer durchgehenden Asphaltdecke weichen sollten. Noch dazu stehen die Bäume in dem bei Alkenrathern beliebten Bürgerpark, der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist.

Als der Naturschutzbeirat nun im Rathaus tagte, waren die Aufregungen einer sachlichen Diskussion gewichen. Obwohl anwesende Naturschützer nach wie vor die Meinung vertraten, dass die beschädigten Wege auch ohne Baumfällungen ausgebessert werden könnten. Ulrich Hammer, Abteilungsleiter Unterhaltung des Fachbereichs Stadtgrün, ist Verfechter der Asphaltdecke. Er wollte die Bäume vor allem deshalb entfernen lassen, weil sich Wurzeln an verschiedenen Stellen über den Fußweg ausgebreitet hatten. Darüber hinaus wollte er andere Baumwurzeln "angraben", um zu sehen, ob weiteres Wurzelwerk drohe. Mit diesem Ansinnen scheiterte er vorerst.

Die Bäume bleiben vorläufig stehen. Endgültiges Aufatmen ist dennoch nicht angesagt. Denn in zwei Monaten tagt der Landschaftsbeirat erneut und soll dann über eine Kompromisslösung beraten. Martin Denecke, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (LNU), hatte vorgeschlagen, nur drei bis vier besonders alte Bäume zu fällen. Andere, jüngere und ökologisch wertvolle Hainbuchen sowie Ahorne, sollten stehen bleiben und nachwachsen. Noch dazu sollte der Weg mit wassergebundener Decke statt mit Asphalt erneuert werden.

Benedikt Rees, Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund), bezeichnete die Asphaltierung als "unsinnige Maßnahme", die im Landschaftsschutz ohnehin nicht gestattet sei. Rainer Morgenstern (Nabu, Bund) stellte fest, dass es an dieser Stelle nicht um das Thema ökologisch wertvolle Erneuerung, sondern nur um den Erhalt des alten, gesunden Baumbestands für die Alkenrather Bürger gehe. Nun bleibt abzuwarten, ob das Thema im Bezirk III erneut aufgegriffen wird. Ansonsten berät abschließend der Umweltausschuss. Beobachterin Brigitte von Bonin kam zu diesem persönlichen Fazit: "Dem neuen Namen 'Naturschutzbeirat' (vormals Beirat für Landschaft und Natur) macht dieses Gremium leider keine Ehre, zumal die Naturschützer in der Minderheit waren. Es wurde viel Belangloses, ja Falsches in den Raum gestellt." Bonin, einst Grünen-Ratsfrau, führte das zurück auf "zu geringes Interesse an den Inhalten des Gremiums".

(RP)
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