Leverkusen Als Juniorbotschafterin in die USA

Leverkusen · Wenn sie an ihren ersten Schultag in den USA denkt, dann ist es Paula Behnke schon ein wenig mulmig. Nach den Sommerferien wird die fast 16-jährige Schülerin des Lise-Meitner-Gymnasiums ein Auslandsjahr jenseits des Atlantiks beginnen - als Stipendiatin im Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP). Alle zwei Jahre kann der Leverkusener Bundestagsabgeordnete Helmut Nowak einen Schüler aus seinem Wahlkreis zum USA-Austausch schicken. Vor zwei Jahren machte Niklas Fritschen aus Köln-Holweide den Anfang. Gestern lud der "Pate" den ehemaligen Stipendiaten und die Nachfolgerin zusammen in das Wiesdorfer CDU-Büro ein, wo die Jüngere den Älteren ausfragen und er von seinen Erfahrungen erzählen konnte.

 CDU-Bundestagsabgeordneter Helmut Nowak führte Niklas Frischen und Paula Behnke zum Austausch übers USA-Stipendium zusammen.

CDU-Bundestagsabgeordneter Helmut Nowak führte Niklas Frischen und Paula Behnke zum Austausch übers USA-Stipendium zusammen.

Foto: Uwe Miserius

Am ersten Schultag sei er so ziemlich von jedem einzelnen Mitschüler begrüßt und zu seiner Person befragt worden, erzählte Niklas. Ein Jahr nach seiner Rückkehr merkt man ihm die Begeisterung noch an. Er habe erlebt, dass alle viel offener waren. "Dein Sitznachbar erklärt dir alles", versicherte er Paula, die bisher noch nicht weiß, in welche Familie sie kommt, ja nichtmal in welchen Staat. Zwischen der Kälte Alaskas und der Wüste von Nevada ist noch alles drin.

Sportaktivitäten am Nachmittag spielten eine große Rolle. Beeindruckend sei die Identifikation mit der Schule. Papierchen auf dem Hof oder nicht abgeräumte Tabletts in der Mensa gebe es nicht. Niklas Fritschen hatte Glück mit seiner Gastfamilie und konnte Paula einen konkreten Rat mitgeben: "Man sollte auf jeden Fall am Anfang alle Regeln festlegen." Das erspare Missverständnisse und Ärger, wie ihn andere Austauschschüler hatten. Wer auf dem Ticket des Parlamentarischen Patenschafts-Programms ins Ausland darf, reist als "Juniorbotschafter für Deutschland" und hat neben dem Schulbesuch einige Verpflichtungen. Über 20 Vorträge habe er in Schulen und Vereinen über Deutschland gehalten. Davor fürchtet sich Paula nicht, die im Vorfeld während eines einwöchigen Vorbereitungs-Seminars viel über Politik und Gesellschaft in Deutschland und USA gelernt hat. Helmut Nowak versprach sie, ihm gelegentlich zu schreiben, wie es läuft.

(mkl)
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