Leverkusen Andreas Nicol gewinnt Rüstungskampf

Leverkusen · Die Deutsche Naginata-Meisterschaft fand auf Betreiben des Postsportvereins Opladen zum ersten Mal in Leverkusen statt. Die japanische Sportart, die viel Disziplin erfordert, soll auch das Durchhaltevermögen stärken.

 In der Wolfgang- Obladen-Halle beim Naginata-Turnier mit heruntergelassenem Helm.

In der Wolfgang- Obladen-Halle beim Naginata-Turnier mit heruntergelassenem Helm.

Foto: Uwe Miserius

Eine Verbeugung und dann geht es auch schon los. Mit rund 2,20 Meter langen Stangenwaffen versuchen die Kämpfer, die Rüstung des Gegners zu treffen. Dabei schreien sie auf Japanisch den Namen des angezielten Körperteiles: Die 12. Deutsche Naginata- Meisterschaft fand in diesem Jahr in Leverkusen statt. Veranstalter war der Postsportverein Opladen. Dort trainieren zweimal wöchentlich rund ein Dutzend Kämpfer.

Naginata kommt ursprünglich aus Japan. In Deutschland gibt es nur eine kleine Zahl an Kämpfern. Zur Deutschen Meisterschaft waren fünf Vereine angereist. "Hier kennt Jeder Jeden", sagte Andreas Nicol, Gründungsmitglied der Naginata-Abteilung beim Postsportverein Opladen. Er selbst holte auch einen Pokal nach Leverkusen. Nicol belegte den ersten Platz im Rüstungskampf. Die Leverkusener traten mit der größten Gruppe beim Wettkampf an. Sie waren zu sechs Kämpfern. Im vergangenen Jahr war der Verein sehr erfolgreich und kam im ersten Kampfteil auf den ersten Platz. In diesem Jahr wollte es zunächst für keinen der Kämpfer so recht klappen. Sieger des ersten Wettkampfes wurden Robert Stark und Michael Gronow vom PSV Mainz. Naginata besteht aus zwei Teilen, dem Engi, einem festgelegten Bewegungsablauf zwischen zwei Partnern, hier wird der Kampf nur simuliert und dem Shai, einem Wettkampf in Rüstungen. Stark und Gronow gewannen den Engi. Gemeinsam waren sie dieses Jahr auch schon auf der Weltmeisterschaft. Eine wirkliche Chance hätten deutsche Kämpfer dort allerdings nicht, erklärte Nicol. "Die japanischen Kämpfer setzten sich immer durch." Er selbst hat Naginata in Japan erlernt.

Robert Stark geht trotzdem nicht ohne Erwartung an internationale Wettkämpfe heran. "Ich weiß, dass ich vermutlich keine Medaille gewinne, aber ich will immer mein Bestmögliches versuchen" , sagte der Kämpfer. Er habe besonders Spaß am Streben nach Perfektion.

Naginata sei nicht wie andere Kampfsportarten dazu da, Selbstverteidigung zu lernen, man könne aber trotzdem viel davon im richtigen Leben nutzen, berichtete Stark. Beispielsweise Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen könne man durch diesen Sport aufbauen. Am Anfang mache man schnell Fortschritte, der richtige Umgang mit der Waffe sei schnell erlernt, erinnerte sich Stark. Der Postsportverein Opladen bietet Probetrainings an. Ein Anruf genügt und Besuchern wird eine Rüstung für den ersten Kampf bereit gestellt. "Wer groß genug ist, die lange Waffe zu halten, kann trainieren", sagte Nicol.

Vereinskontakt 02171 29319

(sims)
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