Leverkusen Anmutige Akrobatik in luftiger Höhe

Leverkusen · Bis Sonntag gastiert der Circus Roncalli mit seinem Programm "40 Jahre Reise zum Regenbogen" am Düsseldorfer Rheinufer.

 Vivian Paul, die Tochter von Circus-Gründer Bernhard Paul, tritt am schwebenden Reifen auf. Wie ihre Schwester Lili zeigt sie Kontorsionsakrobatik - Körperhaltungen, die nur durch jahrelanges Training möglich sind.

Vivian Paul, die Tochter von Circus-Gründer Bernhard Paul, tritt am schwebenden Reifen auf. Wie ihre Schwester Lili zeigt sie Kontorsionsakrobatik - Körperhaltungen, die nur durch jahrelanges Training möglich sind.

Foto: guido berkholz (Archiv)

Seit 40 Jahren behauptet sich der Circus Roncalli im Showbusiness. Dieses Jahr ist er deshalb auf großer Tournee und bis Sonntag in Düsseldorf zu sehen. Gründer und Direktor Bernhard Paul will die Zuschauer mit dem Programm mindestens so für Artistik, Clownerie und Musik einnehmen wie schon 1976. Unsere Kollegen haben sich ein Bild von der Show mit dem Titel "40 Jahre Reise zum Regenbogen" gemacht.

Schon die Eröffnungsnummer gleicht einem Paukenschlag. Die Mitglieder der Truppe "Bingo" wirbeln an Bändern in verschiedensten Figuren in die Höhe, während am Boden Bälle und Seile durch die Luft jagen, sich zwei Rollschuhkünstler waghalsig im Kreis drehen und die punkige Truppe dazu tanzt.

Rund 2,5 Stunden dauert das Programm. Viele Elemente der Zirkuskunst werden kombiniert, poetische Nummern und Darbietungen der alten Zirkusschule stehen gleichberechtigt neben Hochleistungsakrobatik und modernem Entertainment. Ein Beispiel dafür sind die Clowns. Sie alle beherrschen virtuos das Spiel mit dem Publikum. Das gelingt dem klassischen musikalischen Weißclown Gensi genauso wie Comedian Robert Wicke.

Das Artisten-Duo Pykhov unternimmt auf ganz besondere Art und Weise die Reise zum Regenbogen, denn Yana Pykhov balanciert über ein Drahtseil, das zwischen die Enden einer riesigen Mondsichel gespannt ist - und tanzt schließlich noch darüber. Eine typische Roncalli-Nummer bietet Ai'Moko, der sich erst mal den Sternenstaub aus seinen Haaren schüttelt, bevor er mit einem großen Reifen durch die Manege wirbelt und dabei eine Mischung aus Clownerie, Tanz und Akrobatik präsentiert.

Um Nachwuchs muss sich der Circus keine Sorgen machen. Da gibt es zum einen die Töchter des Zirkusdirektors: Vivian Paul zeigt mit Anmut und Koketterie eine gewagte Darbietung am schwebenden Reifen, Lili Paul verbiegt als Schlangenfrau ihren Körper in unmöglich erscheinende Figuren. Zum anderen entdeckt Roncalli immer wieder kreative Talente. Dazu gehört der 18 Jahre alte Jongleur Ty Tojo. Er lässt sieben Bälle gleichzeitig mit äußerster Präzision in vielen Variationen durch die Luft sausen. Dass aber Jugend keine Voraussetzung für grandiose Artistik ist, beweisen das Trio Csàszàr mit seiner Schleuderbrettnummer und das Quartett Lift, bei dem die zwei Männer ihre Partnerinnen wie überdimensionale Pendel durch die Luft schleudern.

Und wenn am Ende Clown Paolo Carillon riesige Seifenblasen zaubert und damit die Manege füllt, ist das Publikum heute genauso berührt wie vor 40 Jahren, als Clown Pic erstmals solch eine Darbietung zeigte.

(brab)
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