Leverkusen Ansturm auf Nähwerkstatt bei den Jugendkunstgruppen

Leverkusen · Die Bezeichnung "Kulturrucksack" steht für eine Projektförderung des Landes, durch die Kinder und Jugendliche an kreativ-künstlerisches Arbeiten herangeführt werden. Jetzt kann man sie tatsächlich anfassen und sogar Sachen damit transportieren. Entstanden sind die Rucksäcke aus Stoff diese Woche in einem Sommerferien-Kurs der Jugendkunstgruppen, gefördert eben durch das Programm "Kulturrucksack".

 Stolz zeigen die Teilnehmer der Nähwerkstatt ihre Werke. Katrin (l.) hat ein Nackenkissen in Knochenform, Marie einen Hundekorb angefertigt.

Stolz zeigen die Teilnehmer der Nähwerkstatt ihre Werke. Katrin (l.) hat ein Nackenkissen in Knochenform, Marie einen Hundekorb angefertigt.

Foto: Uwe Miserius

Die Nähwerkstatt war eines von acht Kreativangeboten, zwischen denen die 50 Teilnehmer täglich neu wählen konnten. Die einen gingen vormittags tanzen und am Nachmittag ins Malatelier, andere probierten druckgrafische Techniken, sägten und leimten Dinge aus Holz, arbeiteten an einem Trickfilm oder Hörspiel mit. Am Freitagnachmittag wurden die Ergebnisse Eltern und Geschwistern vorgeführt.

Eine Nähwerkstatt war, wegen der guten Erfahrungen im vergangenen Jahr, zum zweiten Mal im Angebot. Und da entstanden mit Hilfe von Kursleiterin Claudia Mandl-Ehmann nicht nur Rucksäcke. Manche nähten wattierte Nackenkissen in Knochenform oder Shorts, Zierkissen und wunderschöne Umhängetaschen.

Stolz zeigt die elfjährige Kimberly ihre Strandtasche in leuchtendem Türkis, ihr Erstlingswerk auf der Nähmaschine. Diesen Stoff aus der gespendeten Materialkiste haben auch andere verarbeitet. Der eifrigste Näher war übrigens ein Junge. Anton (13) hat diverse Dinge fertiggestellt und näht auch zu Hause gerne. Vor einem Jahr hat er diesen Sommerferienkurs schon einmal besucht und sich dann zu Weihnachten eine eigene Nähmaschine gewünscht und bekommen. Sein nächstes Projekt ist schon in Planung, aber noch geheim, denn es soll ein Geburtstagsgeschenk für seine Schwester werden. Der gleichaltrige Nico kam ohne jede Näherfahrung zum Ferienkurs und gesteht: "Am Anfang war es schwer."

Die Jugendkunstgruppen haben zum sechsten Mal einen solchen Sommerkurs angeboten. Der ist nicht nur eine sinnvolle Ferienmaßnahme, sondern zugleich die beste Werbung in eigener Sache, sagt Leiter Claus Faika. Den Eltern empfahl er bei der kleinen Ausstellungseröffnung das aktuelle Jahresprogramm, das nach den Sommerferien beginnt. Einige Teilnehmer hatten schon im Laufe der Woche Feuer gefangen und sich für ein wöchentliches Mal-, Tanz- oder Malangebot interessiert.

Kurz nach den Osterferien wurde der Sommerkurs ausgeschrieben, und schon nach einer Woche waren alle 50 Plätze belegt. Die Nachfrage unter den Zehn- bis 14-Jährigen war deutlich höher. "Ganz wichtig ist immer das gemeinsame Mittagessen", sagt Faika. Verpflegt wurden die Teilnehmer von der Klinikum-Kantine. Jeder bekam zu Beginn eine Art Laufkarte mit allen acht Angeboten für die Vor- und Nachmittage. Trotz der Wahlfreiheit ergibt sich in der Regel eine ausgewogene Verteilung, hat Claudia Mandl-Ehmann festgestellt.

(mkl)
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