Leverkusen Antwerpes fordert Alternativplanung für A1-Brücke

Leverkusen · Der ehemalige Kölner Regierungspräsident Franz Josef Antwerpes hat die Landes-Planungsbehörde Straßen.NRW kritisiert. Er legt dem Landesbetrieb nahe, für den Neubau der A1-Rheinbrücke "eine vernünftige Alternativplanung" auszuarbeiten.

 Antwerpes war von 1978 bis 1999 Regierungspräsident.

Antwerpes war von 1978 bis 1999 Regierungspräsident.

Foto: Endermann

Die, so habe ihn die Erfahrung seiner Amtszeit gelehrt, sei bei den meisten großen Projekten notwendig. Antwerpes war von 1978 bis 1999 Kölner Regierungspräsident.

Im Falle Leverkusens sei vor allem der geplante Eingriff in die Giftmüll-Deponie Dhünnaue der kritische Punkt, sagt er. Mit "kritisch" meint Antwerpes allerdings weniger drohende Gefahr durch Gift-Emissionen, als vielmehr explodierende Kosten. "Solche Projekte werden am Ende immer ein Drittel teurer als geplant", berichtet der 82-jährige gebürtige Viersener. Daher brauche man Alternativen.

Am Mittwochabend, in der TV-Sendung "Ihre Meinung" mit Bettina Böttinger, hatte der ehemalige Bayer-Chemiker Rainer Welte Antwerpes als einen Kronzeugen gegen die Deponie-Öffnung genannt. Während Bayer schon vor vielen Jahren gesagt habe, das einzige was man mit der Altlast Dhünnaue tun könne, sei, "sie dicht einzupacken und nie wieder dranzugehen", habe Antwerpes sogar von versuchter Tötung gesprochen.

Daran konnte sich der Genannte gestern auf Nachfrage allerdings nicht mehr erinnern - sagt er jedenfalls: "In meinen mehr als 20 Jahren als Regierungspräsident habe ich so viel erlebt und gesehen, dass ich wirklich nicht mehr jedes Zitat oder jede Begebenheit präsent habe."

An die Kostenproblematik bei vielen Projekten erinnert sich Antwerpes jedoch umso besser. Und er weiß: "Das ist heute nicht anders als damals." Insofern sei Straßen NRW gut beraten, eine Alternativplanung für die A1-Brücke vorzunehmen.

Bei den Leverkusenern dürfte er mit diesem Rat gut ankommen.

(pec)
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