Leverkusen Anwohner am Rhein verärgert - Kopfschütteln über freie Grillplätze

Leverkusen · Zu dem Vorhaben der Stadt, öffentliche Grillflächen einzurichten, haben sich nun Anwohner aus Hitdorf zu Wort gemeldet. "Der Ärger ist vorprogrammiert!", lautet ihre Prognose. In einer gemeinsamen Pressemitteilung äußern sich vier Anwohner der Wiesenstraße: Horst Söffgen, Dr. Dustin Flock, Peter Hahn und Werner Johann. "Mit dem in früheren Jahren geduldeten Grillen haben die Hitdorfer hinreichend negative Erfahrungen gemacht", schreiben sie. "Letztlich hatte dies dann auch die Stadt seinerzeit veranlasst, ein generelles Grillverbot zu erlassen. Die erneute Errichtung einer Grillfläche in Hitdorf löst daher allerseits Kopfschütteln hervor."

 Grillen im Freien - was manchem Freude bereitet, kann Anwohner empfindlich stören

Grillen im Freien - was manchem Freude bereitet, kann Anwohner empfindlich stören

Foto: kdi

Nicht nur Anwohner, auch Spaziergänger, Radfahrer, spielende Kinder, Ruhesuchende oder Rheinbetrachter mit Liegen und Klappstühlen sowie Hundebesitzer würden von den "störenden, unangenehmen Grillgerüchen belästigt". Auch die von Grillfreunden in früheren Jahren verursachten Umweltschäden seien noch in guter Erinnerung. "Auf den Rheinwiesen wurde die Grillkohle häufig direkt auf der Grasnarbe abgelegt und angezündet. Zurück blieben zahlreiche hässliche Brandflecken. Im Unterholz achtlos entsorgte Grillkohlenreste erforderten in zwei bekannten Fällen den Einsatz der Feuerwehr." Die Brandgefahr sei nicht zu unterschätzen.

Neben den wenigen überfüllten Abfallbehälter entstünden schnell Abfallberge, die Ratten und Vögel anzögen. Groß ist vor allem die Befürchtung, daß die Grillgruppen - sei es aus Unwissenheit, aus Bequemlichkeit oder aus Platzmangel - auch die angrenzenden Rheinwiesen mit in Beschlag nehmen und so die Grillstationen bis auf rund 20 bis 30 Meter an die Wohnhäuser heranrücken, wie die Erfahrung in früheren Jahren gezeigt habe. Zu den Punkten Umwelt- und Brandschutz seien bisher keine konkreten Aussagen der Stadt bekannt geworden, bemängeln die Anwohner.

Weiter beunruhigt sind die Betroffenen durch Verlautbarungen der Stadt, nach denen es aus Kostengründen keine zusätzlichen Kontrollen geben werde. Auch eine Ausweitung der Reinigungsmaßnahmen sei nicht vorgesehen. Die Stadtspitze setzte vielmehr auf verantwortungsvolle und rücksichtsvolle Bürger.

Hierzu besteht eine einhellige Meinung der Anwohner: "Was das Verhalten der ,verantwortungsvollen und rücksichtsvollen Bürger' betrifft, wurde uns dies in früheren Jahren exemplarisch vor Augen geführt", schreiben die Unterzeichner.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort