Neue Schallschutzwände Anwohner besser vor Zuglärm schützen

Leverkusen · Leverkusen erhält vom Bund zusätzliches Geld unter anderem für Schallschutzwände und dichtere Fenster.

 Entlang der Gleise in Opladen entstehen neue Wohnviertel. Bei ihrem Bau wird bereits darauf geachtet, dass die Bewohner vom Zuglärm möglichst wenig mitbekommen. Für bereits bestehende Siedlungen entlang von Bahnstrecken stellt der Bund Geld zur Verfügung, um den Schallschutz zu verbessern.

Entlang der Gleise in Opladen entstehen neue Wohnviertel. Bei ihrem Bau wird bereits darauf geachtet, dass die Bewohner vom Zuglärm möglichst wenig mitbekommen. Für bereits bestehende Siedlungen entlang von Bahnstrecken stellt der Bund Geld zur Verfügung, um den Schallschutz zu verbessern.

Foto: Willy Borgfeldt (Archiv)

Rund 180.000 Güterwagen verkehren in Deutschland. Wie viele davon täglich durch Leverkusen fahren, kann die Deutsche Bahn nicht sagen. Ihr selbst - genauer: der DB Cargo - gehören nur 64.000 der Wagen. "Insgesamt gibt es 400 Eisenbahnverkehrsunternehmen, allerdings nicht nur für den Güter-, sondern auch für den Personenverkehr", erklärt eine Bahnsprecherin. Alle Verkehrsunternehmen dürften ihre Züge gleichberechtigt über die Strecken schicken.

Klar sei aber: Durch die Chemiestadt fahren etliche davon. Denn von den 120 bis 150 Millionen Euro, die der Bund jährlich für Lärmsanierungen an bestehenden Eisenbahnstrecken zur Verfügung stelle, habe Leverkusen bereits 1,9 Millionen Euro erhalten. "Und Leverkusen wird weitere Mittel bekommen." Heute Abend um 18 Uhr will die DB Netz AG interessierte Bürger über die beabsichtigten Lärmsanierungsmaßnahmen an der Bahnstrecke in Eisholz und am Bahnhof Schlebusch in Manfort informieren.

Zu den bereits durchgeführten Lärmminderungen gehören der Bahnsprecherin zufolge zwei 1400 Meter lange Schallschutzwände in Opladen und Alkenrath. Dort habe man auch 536 Wohnungen mit schalldichten Fenstern oder Lüftern ausgestattet, was unter die "passive Lärmschutzsanierung" falle. Weitere 21 Wohnungen in Schlebusch und in der Bayer-Werkssiedlung seien ebenfalls passiv saniert worden.

"Wo Lärmsanierungen vorgenommen werden, ist der Zugverkehr natürlich nicht gering", erklärt die Bahnsprecherin. Jedoch gebe es keine gesetzliche Verpflichtung für die Deutsche Bahn, Anwohner bestehender Gleisstrecken besser vor Zuglärm zu schützen. "Es handelt sich vielmehr um ein freiwilliges Programm des Bundes."

Allerdings sei die Deutsche Bahn auch ihrerseits bestrebt, den von Güterzügen ausgehenden Lärm zu vermindern. "40.000 unserer Wagen fahren bereits auf der sogenannten leisen Sohle", berichtet die Bahnsprecherin. "Bis zum Jahr 2020 sollen alle 64.000 Waggons umgerüstet sein." Dabei handele es sich um leisere Bremsklötze, die verhinderten, dass das Rad aufgeraut werde. "Die Graugussbremsen der alten Wagen haben eine sehr riffelige Oberfläche", erklärt die Sprecherin. Je glatter Rad und Bremse seien, umso leiser seien die verursachten Geräusche. Mit der "leisen Sohle" könne der Lärm um acht bis zehn Dezibel verringert werden. "Das wird wie eine Halbierung der Lautstärke wahrgenommen."

Die Anwohner werden sich darüber freuen. Sie sind offensichtlich aber schon jetzt hart im Nehmen. "Die Zahl der Lärmbeschwerden in Leverkusen ist gering", sagt die Sprecherin der Deutschen Bahn.

Infoabend heute, 18 Uhr, Mensa der Theodor-Wuppermann-Schule, Scharnhorststraße 5.

(sug)
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