Weihnachtsmarkt in Leverkusen Anzeige wegen "Lebensgefahr" im Winterdorf

Leverkusen · Ein Besucher eines Weihnachtsmarkts in Leverkusen hat den Betreiber des sogenannten Winterdorfs bei der Stadt angezeigt. Sein Vorwurf: Der Betreiber soll Elektronik verwenden, die für Außenanlagen nicht zugelassen ist.

 Um Installationen wie diese geht es: Ein Besucher hält sie für lebensgefährlich.

Um Installationen wie diese geht es: Ein Besucher hält sie für lebensgefährlich.

Foto: Miserius, Uwe

Frank Jackmuth, Betreiber des Winterdorfes vor der Rathaus-Galerie, hatte am Donnerstag mächtig Ärger. Ein Besucher hatte ihn bei der Stadt angezeigt. Der offenbar teils berechtigte Vorwurf: Jackmuth verwende für seine Außenbeleuchtung Scheinwerfer und Elektroverteildosen, die weder wassergeschützt noch für Außenanlagen zugelassen seien. Da die Scheinwerfer an Metalltraversen hängen, bestünde Lebensgefahr für die Winterdorf-Besucher, schrieb ein "Robert" fast anonym. Jackmuth wies diesen Vorwurf am Donnerstag zurück.

Eine Vertreterin des städtischen Ordnungsamtes reagierte am Donnerstagmorgen und wies Axel Kaechele, den Betreiber des Wiesdorfer Christkindchenmarktes an, sich schnell um die Vorwürfe zu kümmern. Veranstaltungsprofi Kaechele forderte wenig später von den Winterdorf-Verantwortlichen, die elektrischen Außenanlagen stillzulegen und überprüfen zu lassen. Erst wenn eine Fachfirma die Betriebssicherheit bescheinigt habe, dürfe die Beleuchtungsanlage wieder ans Netz gehen, "denn die Mail wirft Fragen zur Betriebssicherheit Ihrer Beleuchtungstraverse auf. Die Sicherheit der Weihnachtsmarktbesucher hat für mich als Veranstalter des Marktes höchste Priorität", schrieb Kaechele an Jackmuth.

Der anonyme Anzeigeerstatter hatte in seiner Mail an die Stadt und an unsere Redaktion unter anderem angemerkt: "Die dort (im Winterdorf) aufgebaute Traverse steht unter freiem Himmel und ist Regen und Schnee ausgesetzt. An dieser Traverse sind diverse Bühnenscheinwerfer und Effektlichtscheinwerfer montiert. Keine einzige dieser Leuchten ist Outdoor-geeignet und sie weisen mehrere Lüftungslöcher auf, durch die problemlos Wasser eindringen kann. Diese Leuchten dürfen ausschließlich indoor eingesetzt werden. Dazu kommt, dass auf dieser Traverse ganz normale ,Baumarkt'-Mehrfachsteckdosen zur Verteilung des Stroms verwendet wurden. Auch diese Mehrfachsteckdosen sind nicht für den Außeneinsatz zugelassen. Hier sollte mindestens eine Zertifizierung nach IP44 verbaut sein." Der derzeitige Zustand auf dem Weihnachtsmarkt sei lebensgefährlich.

Der Winterdorf-Betreiber Jackmuth betonte, es habe nie Gefahr bestanden: "Meine ganze Anlage läuft über einen FI-Schalter, da kann nichts passieren." Solche Sicherungseinrichtungen trennen schon bei geringem Fehlerstrom Elektroleitungen vom Netz. Dies geschieht weit unter der Stromgrenze, ab der Menschen in Gefahr geraten können. FI-Schalter sind auch in Privathaushalten, speziell für Badelektroinstallationen, vorgeschrieben.

Jackmuth ließ am Donnerstag alles von einer Fachfirma kontrollieren, gegebenenfalls sollten Mängel abgestellt werden. Jackmuth betonte, dass er seit Jahren die Anlage nutze und noch nie sei etwas passiert. Wenn die Prüfbescheinigung vorliege, werde er alles an Axel Kaechele weiterleiten.

(RP)
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