Leverkusen Armbrustschütze schießt am Aquila-See auf eine Wildgans

Leverkusen · Ein Projektil einer Armbrust im Körper einer Kanadagans am Aquila-See - das haben in der vergangnen Woche Passanten beobachtet und gemeldet. Retter der Paasmühe in Hattingen, einer Pflegestation für Eulen, Greif- und Wasservögel, holten das verletzte Tier aus dem Wasser.

 Die Wildgans konnte sich am Aquila-See trotz Projektil im Körper noch bewegen. Tierschützer fingen sie ein, um die Munition zu entfernen.

Die Wildgans konnte sich am Aquila-See trotz Projektil im Körper noch bewegen. Tierschützer fingen sie ein, um die Munition zu entfernen.

Foto: Paasmühle

Ein Tierarzt entfernte das Projektil, die Gans erholt sich derzeit in der Pflegestation. "Ihr geht es erstaunlicherweise sehr gut", sagte gestern Thorsten Kestner von der Paasmühle. Das Tier habe Glück gehabt, dass der Durchschuss keine wichtigen Organe verletzt habe, ergänzte Axel Hirschfeld, Sprecher des Komitees gegen den Vogelmord, das den Vorfall jetzt auf Facebook publik gemacht hatte. "Solche Vorfälle sind glücklicherweise nicht allzu häufig. Vor gut einem Jahr gab es etwas Ähnliches in Bonn", berichtete er.

 Glatter Durchschuss: Das Projektil steckte teils noch im Tierkörper.

Glatter Durchschuss: Das Projektil steckte teils noch im Tierkörper.

Foto: ""

Für Gerd Kortschlag vom Tierschutzverein Leverkusen ist die Armbrust-Aktion "eine verwerfliche Sache". Etwas Derartiges sei ihm bisher glücklicherweise in Leverkusen noch nicht zu Ohren gekommen. Was dem Tierschützer besonders übel aufstößt: "Das städtische Veterinäramt hatte Kenntnis von dem Vorfall, hat aber erstmal nichts unternommen." Erst als er mit der Presse gedroht habe, sei jemand zu dem Gewässer rausgefahren. "Gott sei Dank hatten sich schon Tierfreunde dem armen Geschöpf angenommen", kommentierte Kortschlag auf Facebook.

Während der Vogel wohl keine bleibenden Schäden durch das Projektil davontragen wird, kümmert sich die Tierschützer von Komitee und Paasmühle nun darum, den Tierquäler zu finden, der offenbar in Leverkusen auf die Gans geschossen hat. "Das ist eine Straftat sowohl nach dem Tierschutz-, als auch nach dem Jagdgesetz. Dafür gibt es einen Strafrahmen von bis zu fünf Jahren", erläuterte Hirschfeld gestern. Hinweise können Zeugen unter Telefon 0228 665521 oder bei der Polizei nennen.

(RP)
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