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Leverkusen Asbest-Ärger beim Bauverein Opladen

Leverkusen · Ein Leverkusener, der die Arbeiten unter die Lupe genommen hat, behauptet, der GBO habe ein Asbest-Problem auf seiner Hochhaus-Baustelle an der Vereinsstraße. Der Bauverein weist das entschieden zurück.

 Das Abbruch-Material wurde inzwischen gründlich in weiße Kunststoffsäcke verpackt.

Das Abbruch-Material wurde inzwischen gründlich in weiße Kunststoffsäcke verpackt.

Foto: uwe miserius

Hat der Gemeinnützige Bauverein Opladen (GBO) ein Asbest-Problem auf seiner Hochhaus-Baustelle an der Vereinsstraße? Das zumindest behauptet ein Leverkusener, der die Arbeiten im Laufe der Woche dort unter die Lupe genommen hat.

"Ich kam vor einigen Tagen dort vorbei und habe gesehen, wie eine Baufirma ohne jede Schutzmaßnahme Fassadenteile abgebrochen und rundherum auf den Rasen geworfen hat", berichtet der Mann. Weil das Gebäude aus den 70er-Jahren stamme, habe er eine (damals übliche) Asbestbelastung der Fassadenteile vermutet.

"Gleich daneben steht ein Kinderspielgerät - ein ungesicherter Asbest-Abbruch wäre katastrophal", sagt der Leverkusener. Er nahm deshalb zwei Proben der Fassadenteile mit, um Klarheit zu gewinnen, und schickte sie auf eigene Rechnung an ein anerkanntes Labor.

15 Prozent Asbest

Dessen Analyse liegt unserer Redaktion vor. Die beiden Proben enthalten demnach zwischen einem und 15 Prozent Chrysotil-Asbest.

Chrysotil wurde eine Zeit lang für besondere Materialien wie hitzebeständige Kleidung, Elektroisolierungen, Dichtungen und Seile verwendet. Weiterhin wurde es für Dachplatten (Eternit-Platten) benutzt. Aufgrund der Gefahren durch Asbest (Asbestose durch Einatmen von Asbest-Stäuben) wird es heute nicht mehr verwendet. Gemäß einer EU-Verordnung ist das Inverkehrbringen und die Verwendung von Chrysotil und von Erzeugnissen, die Chrysotil enthalten, verboten.

Bauverein bestreitet Vorwürfe

Beim Bauverein rief die Aktion des Leverkuseners Kopfschütteln hervor. "Wir haben dort keine Asbestbelastung", sagte Geschäftsführer Bernd Fass und präsentierte seinerseits ein Gutachten, das der GBO vor Beginn der Sanierung in Auftrag gegeben hatte. Dessen Ergebnis: alles in Ordnung.

"Wir haben keinen Grund, etwas zu vertuschen", sagte Fass, schließlich habe man an der Wuppertalstraße gerade erst eine Asbestsanierung durchgeführt. "Wir kennen uns in der Materie aus."

Sein Vorstandskollege Alexander Dederichs kündigte dennoch an, erneut eine Probe des Gebäudes analysieren zu lassen. "Wir wollen uns nicht das Geringste nachsagen lassen", versicherte er.

Für die "Großsanierung" der Häuser Vereinsstraße 24 bis 26 sind Beträge in zweistelliger Millionenhöhe vorgesehen. Für die energetische Sanierung und zur barrierefreien Modernisierung von Bädern im Gebäudekomplex Vereins-/Ecke Reuschenberger Straße habe man die Förderzusage des Wohnungsbauministeriums erhalten, hatte der Bauverein 2014 berichtet.

Das achtstöckige Hochhaus mit 70 Wohnungen steht seit den 1970er Jahren an der Vereinsstraße in Opladen. Es sollen unter anderem neue Aufzüge gebaut werden, damit auch ältere Menschen ihre Wohnungen problemlos erreichen können.

(RP)
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