Leverkusen Ausflug ins Grüne - aufs Currenta-Deponie-Gelände

Leverkusen · Die Schüler waren eigentlich gekommen, um Tiere und Pflanzen am Rande der Sondermülldeponie zu bestimmen. Doch daneben lernten sie noch manch kuriosen Namen wie "Kriechender Günsel" oder "Filterkuchenpressrückstände" kennen.

 Peter Knitter vom Bayer-Anglerverein machte sich gestern mit einer Schülertruppe aus Rheindorf auf Spurensuche am Wupperufer.

Peter Knitter vom Bayer-Anglerverein machte sich gestern mit einer Schülertruppe aus Rheindorf auf Spurensuche am Wupperufer.

Foto: Uwe Miserius

Auf ihrer Erkundungstour wurden die Schüler der Käthe-Kollwitz- Gesamtschule aus Rheindorf von Dr. Geza Avar vom Naturschutzbund, Dr. Georg-Michael Berger und weiteren Umweltexperten von Currenta unterstützt, die ihnen viel Interessantes zu erzählen hatten.

So erfuhr eine Schülergruppe, die sich rund 33 Meter auf die Hügel des Deponiegeländes hinaufgearbeitet hatte, was genau unter ihren Füßen lagert: anorganischer Sonderabfall, zu dem Filterkuchenpressrückstände zählen. Den Namen dieses Mülls werden sie sich vielleicht nicht merken, dafür aber, dass er nicht von Bakterien zersetzt werden kann. Ohnehin hatte manch einer von ihnen vor allem Augen für all die schönen Blumen. Serpil Gecici und ihrer Freundin Selver Tastekin hatte es besonders der "Kleine Ehrenpreis" mit seinen blauen Blüten angetan. Doch auch der "Kriechende Grünsel" fand ihr Interesse - wegen des lustigen Namens.

Während sich die Freundinnen den Pflanzen widmeten, machte sich eine Jungengruppe zusammen mit Peter Knitter vom Bayer-Angelverein auf die Suche nach Lebewesen in der Wupper. Dank Bachflohkrebsen und Egeln wurde sie schnell fündig. Als Knitter dann davon berichtete, welche Fischsorten in der Wupper zu finden sind, kam bei Schüler Ismail Selmani die Angellust auf. "Ich würde gerne selbst mal so einen Fisch fangen", sagte er.

Bereits zum neunten Mal hatte der Chempark-Betreiber Currenta diese Exkursion für Leverkusener Schulen zum "Tag der Artenvielfalt" aufs Deponie-Gelände in Bürrig organisiert - der Tag ist einer Initiative der Zeitschrift "Geo" und des Bundesamtes für Naturschutz. Dass in diesem Jahr Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule daran teilnahmen, war kein Zufall - sie schauen quasi jeden Tag aus ihrem Klassenzimmer auf das Gelände. "Die Schüler aus Rheindorf erleben mit dieser Aktion die Deponie mal aus einer anderen Perspektive", betonte Dr. Ulrich Bornewasser, Umweltexperte bei Currenta. Und tatsächlich war manch einer von ihnen überrascht.

"Wenn ich auf meinem Weg zur Schule an dem Gelände vorbeifahre, stinkt es immer. Aber hier riecht es nur nach frischer Naturluft - das ist abgefahren", merkte der 16-jährige Joel Helmig an. Er und sein Freund Ismail Selmani waren sich über den Frischlufttag auf der Deponie einig: "Das war ein cooler Ausflug und mal was anderes als Bio im Klassenzimmer.

(RP)
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