Leverkusen Autobahnbauten: Zwei Ingenieure geben frustriert auf
Leverkusen · Monatelang haben sich die Leverkusener Ingenieure Rolf Kraneis und Lutz von Waldowski Gedanken gemacht, wie die anstehenden Autobahn-Ausbauten für die Stadt Leverkusen verträglich realisiert werden könnten. Jetzt scheitert das weitere Engagement der beiden Fachleute an 30 Minuten Redezeit, die ihnen der Stadtrat mit großer Mehrheit verwehrte.
Routinemäßig wollten die Volksvertreter den beiden nur acht Minuten Vortragszeit genehmigen. Kraneis und von Waldowski hatten in der Februar-Ratssitzung den Politikern präsentieren wollen, wie etwa die Autobahn1 im Bereich Küppersteg in einem Tunnel verschwinden könnte. Gäste in Ratssitzungen, so mussten die beiden Ingenieure erfahren, stünden aber nur jeweils vier Minuten Redezeit zu. Der Stadtrat kann davon aber Ausnahmen zulassen.
Lutz von Waldowski schrieb deshalb an den Oberbürgermeister: "Die uns Ingenieuren ... zugemutete Redezeit von maximal auch für Gäste satzungsgemäßen vier Minuten zu einem komplexen Milliardenprojekt, kann meines Erachtens nur ein technisch völlig Ahnungsloser oder gar ein Böswilliger stellen, aber keinesfalls ein erfahrener Politiker. Das ist die leider verschwiegene Wahrheit über unsere von Ihren Herren nach angeblicher Rücksprache mit Ihnen abgeschlagene Bitte um eine beiderseitige Abstimmung unserer weitgehend schon fertigen Präsentationen." Während Kraneis jetzt weiteres Engagement ausschließt, will Kollege von Waldowski den Politikern nur noch vortragen, wenn die Spielregeln anders seien.