Leverkusen Awo-Seniorenhaus war personell ein Taubenschlag
Leverkusen · Vier Heimleiter, vier Pflegedienstleiter und ein großer Teil des Pflegepersonals hatte in jüngster Zeit seinen Dienst im Awo-Altenheim an der Tempelhofer Straße teilweise ebenso schnell begonnen, wie auch wieder aufgegeben.
Als "Taubenschlag" war die Einrichtung bekannt, die seit März diesen Jahres von der 53-jährigen Cornelia Fiedler geleitet wird. "Ich habe mich um diese Aufgabe nicht gerissen", gibt sie zu. Doch die "Verunsicherungen und Verletzungen" der bewegten Zeiten würden nun langsam bewältigt: "Wir sind zu einem Team geworden, hier ist Ruhe eingekehrt. Wir sind dabei, uns personell zu stabilisieren", berichtet Fiedler.
Ganz unbekannt waren ihr die Verhältnisse in dem Heim nicht, denn sie hatte seit 2009 bereits beide Awo-Altenheime als Qualitätsmanagerin betreut. Die aus Magdeburg stammende Heimleiterin hat zuvor etliche Berufe erlernt und ausgeübt: "Ich war Lehrerin, Erzieherin, Heilerziehungspflegerin, Heilpädagogin", zählt sie auf. Ihre Hauptaufgabe in diesem Awo-Heim sehe sie neben der Spezialisierung und Zukunftssicherung darin, gutes Personal zu bekommen und vor allem auch zu halten.
Fast 200 Mitarbeiter sind in diesem Heim beschäftigt: "Zuvor war der Führungsstil sehr hierarchisch", gibt sie zu. Stattdessen versuche sie nun, allen Mitarbeitern, von der Spülhilfe bis zur Leitungsebene, zu vermitteln, dass jeder an seinem Platz gleichermaßen wichtig sei.
Das beginne mit Gesundheitsangeboten für die Mitarbeiter, wie etwa einer Rückenschule zur Arbeitszeit, das seien aber auch regelmäßige Sprechstunden der Amtsärztin mit der entsprechenden Arbeitsplatzbegehung im Haus. Denn das Haus habe einen hohen Krankenstand, was auch am Durchschnittsalter der Pflegekräfte liege: "Die meisten sind zwischen 45 und 55 Jahren, wir haben aber auch über 60-jährige Mitarbeiter", berichtet Fiedler. Unter anderem auf neun Auszubildende, davon acht in der Pflege, setzt sie aber ihre Hoffnungen für die Zukunft im Pflegeberuf und im Awo-Seniorenheim.
