Leverkusen Balkantrasse: Polizei kritisiert die Rad-Raser

Leverkusen · "Gemeinsam auf der Trasse! Aber sicher!" - so hatte die die Polizei Rhein-Berg in Kooperation mit der Remscheider Polizei und der Verkehrswacht ihre Präventionsveranstaltung gestern an der Balkantrasse in Höhe des Burscheider Busbahnhofs überschrieben. Zunächst war die Aktion für den 4. August geplant, musste dann aber aufgrund des schlechten Wetters verlegt werden.

 Polizistin Petra Botta berät die Fahrradfahrer auf der Balkantrasse und mahnt zur gegenseitigen Rücksicht.

Polizistin Petra Botta berät die Fahrradfahrer auf der Balkantrasse und mahnt zur gegenseitigen Rücksicht.

Foto: Uwe Miserius

Grund der Kampagne ist das steigende Verkehrsaufkommen auf der Trasse, die die Rheinschiene mit dem Bergischen Land verbindet. "Hier treffen alle Arten von Fußgängern und Radfahrern aufeinander, das birgt großes Unfallpotential", betonte Reinhard Klein, Hauptkommissar der Polizei Bergisch Gladbach, der mit einigen Kollegen und den Helfern der Verkehrswacht immer wieder das Gespräch mit den Passanten auf der Balkantrasse suchte.

"Besonders gefährlich wird es, wenn Spaziergänger ihre Hunde an einer langen Leine führen, die kann schnell zur Stolperfalle für Radfahrer werden", erklärte er weiter.

Aus diesem Grund hatten Klein und die anderen Beteiligten der Aktion neben der Strecke einen Infowagen mit Pavillon und Stehtischen aufgestellt, zu dem sie die Fahrradfahrer und Fußgänger mit Kaffee und kalten Getränken einladen wollten, um mit ihnen über das richtige Verhalten im "Trassenverkehr" zu sprechen.

Besonders wichtig war und ist den Beamten dabei, auf die Notwendigkeit von Helmen beim Radfahren hinzuweisen, denn gerade auf der ebenen Balkantrasse wird schnell gefahren, da kann es bei Stürzen ohne Kopfschutz zu schlimmen Verletzungen kommen.

Auch zwei Rennradfahrer, die sich zufällig auf der Strecke kennengelernt hatten, hielten gestern in der Aussicht auf einen Kaffee bei den Beamten an. Beide Rentner trugen einen Helm - für sie eine Selbstverständlichkeit. "Ich fahre schon seit Jahren Rennrad und habe auch schon den ein oder anderen Sturz erlebt, bei dem ich ohne Helm sicher nicht so glimpflich davongekommen wäre", sagte einer der beiden, der aus Solingen stammt.

Auch eine Unfallstatistik der Polizei am Infobus warnte vor fahrlässiger Leichtsinnigkeit. Aus ihr geht hervor, dass es im vergangenen Jahr 858 Verkehrsunfälle mit verletzten im Rheinisch-Bergischen-Kreis gegeben hat. Den größten Anteil nahmen dabei die Fahrradfahrer mit 223 verletzten Personen ein.

Neben den Informationen und Ratschlägen der Polizisten unterstützte auch die Verkehrswacht die Kampagne mit Seh- und Reaktionstests, bei denen sich die Passanten selbst auf ihre Verkehrstauglichkeit testen konnten. Außerdem wurden in der mobilen Werkstatt kostenlos Codierungen und kleine Reparaturen der Räder angeboten, um eine sichere Weiterfahrt zu gewährleisten.

"Im Grunde geht es uns um eine rücksichtsvolle gemeinsame Nutzung der Balkantrasse, denn folgenschwere Unfälle können mit der Beachtung einiger Regeln und ein wenig Aufmerksamkeit einfach vermieden werden", sagte Reinhard Klein abschließend.

(RP)
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