Leverkusen Ballett-Show von rockig bis romantisch

Leverkusen · Im Forum Leverkusen zeigten junge und erfahrene Tänzerinnen die ganze Vielfalt der kunstvollen Bewegung.

 Mit Eleganz, Dynamik und Ästhetik begeisterten die Tänzerinnen aus der Ballettschule Maczkowiak ihr Publikum. Spannend war dabei vor allem die Verbindung aus Klassik und Moderne.

Mit Eleganz, Dynamik und Ästhetik begeisterten die Tänzerinnen aus der Ballettschule Maczkowiak ihr Publikum. Spannend war dabei vor allem die Verbindung aus Klassik und Moderne.

Foto: Bruno Thomas

Oftmals heißt es, dass Ballett sich stark vom zeitgenössischen Tanz, Modern Dance oder Tanztheater unterscheidet. Doch die Tanzschule Maczkowiak belehrte am vergangenen Sonntag seine Zuschauer eines Besseren. Unter dem Motto "Classic goes to Rock" zauberten über 50 Tänzer eine eindrucksvolle Show auf die Bühne.

Ballett oder auch "Klassischer Tanz" entwickelte sich im 15. Und 16. Jahrhundert aus den am italienischen und französischen Fürstenhöfen aufgeführten Schauspielen sowie aus tänzerischen Gesellschaftsspielen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Tanzform immer weiter. Jean Georges Noverre veröffentlichte zum Beispiel seine "Briefe über die Tanzkunst und das Ballett", da er daran glaubte, dass man ein Drama mit den Mitteln des Tanzes gestalten konnte. Das Handlungsballett war geboren und ist bis heute immer noch weltweit auf verschiedenen Bühnen zu finden.

Im ersten Teil tanzten im Forum auf der großen Bühne die Teilnehmer der Vorausbildungsklassen der Ballettschule. Man merkte zwar, dass die kleinsten Bewegungskünstler nicht ganz so synchron tanzten, aber das stand auch eher im Hintergrund. Schließlich war es schon beeindruckend, wie viel Körperbeherrschung, Dynamik, Beweglichkeit, Konzentration und Ausdauer die Kinder im Grundschulalter an den Tag legten.

Die Choreografien der einzelnen Stücke wurden zu Werken von Chopin aber auch zu Verves jazzigen "Feeling good" oder Craig Armstrongs "Ruthless Gravity" einstudiert. Schnell war klar, wohin die Reise geht.

Im zweiten Teil dominierte Tschaikowskys Nussknacker-Suite, die unter anderem in Walt Disneys Fantasia benutzt wurde. Dessen Finale, der "Danse des Fleures" wurde von Kristina Gerhard, Stefanie Ruthenbeck, Silvia Grunwald und Sabrina Biesenbach nicht nur romantisch, sondern auch anspruchsvoll umgesetzt.

Im letzten Teil des Abends zeigte die Ballett-Schule ihr ganzes Können - und ihre Interpretation von "Classic goes to Rock". Ballett zu den Klängen von Lionel Richies "I Love You" oder zu der ewigen Rockhymne "We will Rock you" von Queen in der Version von Stargeiger David Garrett konnte man sich zuvor vielleicht gar nicht so recht vorstellen. Doch vor allem die Solo-Vorstellungen, in denen die Tänzerinnen mit Stuhl, Hocker und Tasche tanzten, zeigten, wie moderne Tänze, moderne Musik und eben auch Ballett harmonieren können.

Karina Maczkowiak choreographiert auf vielfältige Weise neue Tanzstücke. Ihr Werkverzeichnis ist umfangreich und vielseitig strukturiert. 1983 hat sie unter anderem die Leverkusener Jazztanztage konzipiert und etabliert. Mit ihren nachfolgenden Projekten hat sie viele Jahre als Initiatorin, Tänzerin und Choreografin beigetragen, zeitgenössische Tanzprojekte als Kunst-Form des Bühnentanzes zu mehr Akzeptanz und künstlerischer Anerkennung zu bringen - nicht zuletzt auch mit ihrer Schule, in der sich Klassik und Moderne vereinen.

(hawk)
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