Leverkusen/Leichlingen Bargeld abheben bleibt für Bankkunden weiter kostenfrei

Leverkusen/Leichlingen · Eine Umfrage zeigt: In Leverkusen und Leichlingen wollen Geldinstitute an der bisherigen Regelung festhalten.

Die Nachricht, dass einige Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken die kostenlose Bargeldversorgung für ihre eigenen Kunden abschaffen, indem sie Abhebungen an den Geldautomaten gebührenpflichtig machen, sorgte in der vergangenen Woche für Irritationen bei den Anlegern. Das Finanzportal biallo.de hatte aufgedeckt, dass bereits mehr als zehn Prozent aller deutschen Sparkassen und noch mehr Volks- und Raiffeisenbanken kassieren, wenn ihre Kunden über den Automaten an ihr Geld wollen. Die Sparkasse Köln aber, die eine Regionaldirektion in Leichlingen hat, stellte jetzt klar, dass "für ihre Kunden Verfügungen mit der Sparkassen-Card an den rund 340 eigenen Geldautomaten sowie an den deutschlandweit insgesamt 25.700 Geldautomaten der Sparkassen-Finanzgruppe kostenfrei sind." Es sei auch nicht geplant, ein Entgelt für Geldautomatenverfügungen eigener Kunden einzuführen. "Unsere Kunden zahlen nicht, wenn sie ihr Geld haben wollen", betonte auch der Leichlinger Kreissparkassen-Regionaldirektor Markus Luyven. Genauso hält es die Sparkasse Leverkusen. Deren Sprecher Benjamin Rörig wies auf Nachfrage darauf hin, dass sein Haus keine Gebühren für Barabhebungen plane, egal, welche Art von Konto der Kunde führe. Die Leverkusener Bankhäuser bleiben also offenbar bei ihrem kostenlosen Bargeld-Service: Eine Sprecherin der genossenschaftlich organisierten Sparda-Bank West, die eine Filiale in Leverkusen-Opladen hat, sagte, dass ihre Kunden bei allen Banken des sogenannten Cash-Pools gratis mit Bargeld versorgt würden. Dazu gehören unter anderem die Bank für Sozialwirtschaft, Santander, Targo- und Spardabank.

Die Deutsche Bank in Opladen gab dieselbe Auskunft für die Geldautomaten der Cash-Group: Auch bei dem Verbund mit Deutscher und Commerzbank, Hypovereins- und Postbank zahlen die Kunden nicht dafür, dass sie an ihr Geld wollen. Allein die Commerzbank unterscheidet, ob es sich um Privatkunden (kostenlos) oder um Geschäftskunden (teilweise kostenpflichtig) handelt.

Vor rund 20 Jahren hatten viele Geldhäuser die Gebühren für Bargeldabhebungen abgeschafft, um im Wettbewerb attraktive Konditionen zu bieten. Jetzt aber wollen sich einige die jährlichen Kosten für die Geldautomaten - bis zu fünfstellige Beträge für Anschaffung, Wartung und Bewachung eines Gerätes - von ihren Kunden zurückholen. Außerdem gleichen die Geldhäuser durch die Gebühren zumindest teilweise die gesunkenen Gewinne durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank aus.

(inbo)
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