Leverkusen-Opladen Baum reißt Oberleitung runter - 60 Züge verspätet

Leverkusen · Der Baum, der am Sonntagabend nahe des Bahnhofs Opladen auf die Gleise stürzte und dabei gut 200 Meter Oberleitung an der Gütergleisstrecke abriss, sorgte bis Montagmorgen für 60 verspätete Güter-und Personenzüge.

Auch die Strecke Köln - Düsseldorf, die nicht über Opladen, sondern über Wiesdorf führt, war in Mitleidenschaft gezogen. "Dort gibt es derzeit in Höhe Leverkusen eine Baustelle. Eigentlich sollten die Züge deshalb über Opladen umgeleitet werden. Dann kam der Baum dazwischen", sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage unserer Redaktion. "50 Züge mussten statt der Umleitung dann doch über die Baustellenstrecke fahren und vorsichtig durch das Baustellennadelöhr manövriert werden." Derweil waren die Bahnexperten in Opladen in der Nacht damit beschäftigt, auf 200 Metern neue Oberleitungen zu ziehen. Gegen 7 Uhr waren die Arbeiten beendet. "Das war der einzige Sturmschaden der Bahn in NRW", fügte der Sprecher an.

Zunächst war die Feuerwehr nach dem Anruf eines Anwohners der Friedrich-List-Straße ausgerückt. Der hatte gemeldet, gegenüber seines Hauses liege ein Fahrdraht der Deutschen Bahn auf der Straße. Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr sahen die Helfer, dass eine gut 20 Meter Hohe Pappel auf die Oberleitung gestürzt war. "Auf zwei Gleisen der Güterstrecke war der Fahrdraht gerissen und lag auf dem Gleisbett", berichtet die Feuerwehr. Sie alarmierte den Notfallmanager der Bahn, der vor Ort dann die Bahnstrecke sperren und die Oberleitungen abschalten ließ. Die Bahn habe mit Spezialfahrzeug den Baum beseitigt, hieß es weiter.

Auffällig: Am späten Sonntagabend lagen vor den alten Bahnerhäusern an der Robert-Koch-Straße lagen auf der Straße zerbrochene Dachziegel, die offenbar der Wind von den Dächern geholt hatte, auf der Straße. Dies ist an dieser Stelle nicht das erste Mal bei starkem Wind.

 Ein 20 Meter langer Baum (Pappel) riss nahe der Franz-List-Straße/Erzeugermarkt die Oberleitungen der Güterzugstrecke runter.

Ein 20 Meter langer Baum (Pappel) riss nahe der Franz-List-Straße/Erzeugermarkt die Oberleitungen der Güterzugstrecke runter.

Foto: Uwe Miserius

Im Chempark war von dem angekündigten starken Wind am Sonntagabend bzw. dem Sturm wenig zu spüren. "Sonntagabend haben wir als Spitzenwert 48 Kilometer pro Stunde gemessen, heute ebenfalls bisher unter 50 km/h", sagte Currenta-Sprecher Mark Mätschke gestern Nachmittag.

Weitere große Schäden hat der Sturm am Abend und in der Nacht auf Montag offenbar in der Stadt nicht hinterlassen. Lothar Schmitz vom Grünflächenamt berichtete von vielen abgebrochenen Zweigen, "die teils noch in den Bäumen hängen". Die Mitarbeiter seien mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Schmitz riet Besuchern von Friedhöfen, Parks und Wäldern in den kommenden, weiter windigen Tagen "immer wieder nach oben zu schauen, gerade auch in dem Bereich, wo man sein Auto abstellt."

(RP)
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