Leverkusen Baupläne für Quettingen abgelehnt: Zerfällt jetzt die CDU-Grünen-Koalition?

Leverkusen · Große Freude bei vielen Quettinger Anwohnern: Der Leverkusener Stadtrat hat die Bebauung des Grünzuges Feldstraße gestern auf Eis gelegt. Gescheitert ist damit am Montagabend der Antrag der Ratskoalition von CDU, Grünen und OpladenPlus, in dem von der Stadt Vorbereitungen für einen Bebauungsplan gefordert wurden. Er sollte Wohnhäuser auf den heutigen Gartengrundstücken zwischen Kolberger Straße, Feldstraße, Torstraße und Bahnstadt Opladen ermöglichen.

 Anwohner aus Quettingen demonstrierten gestern in der Ratssitzung für den Erhalt ihres Grünzuges an der Feldstraße.

Anwohner aus Quettingen demonstrierten gestern in der Ratssitzung für den Erhalt ihres Grünzuges an der Feldstraße.

Foto: Schütz

Das knappe Ergebnis gegen die umstrittenen Bebaungspläne und damit Schaffung von Baurecht kam auf Antrag von Oliver Ruß (SPD) in geheimer Abstimmung zustande. Mit Nein votierten 22 Ratsvertreter, mit Ja nur 15, weitere zwei Politiker enthielten sich der Stimme.

Auch der Koalitionsantrag, in Holzhausen/Lützenkirchen das Areal Jakob-Eulenberg-Weg (nahe der Straße In Holzhausen) zu bebauen, wurde geheim entschieden. Das Ergebnis: Mit Ja stimmten nur 19, mit Nein 22 Politiker. Damit ist auch dieser Bebauungsplan zunächst gestoppt. Sowohl bei der Fraktion der Grünen als auch bei der CDU stimmten Ratsvertreter gegen die eigenen Fraktionsbeschlüsse. Dirk Danlowski (Grüne) hatte dies in der Ratssitzung auch öffentlich gemacht. Christine Richerzhagen (CDU) wird - wie bei der Feldstraße - nach ihren jüngsten Äußerungen ebenfalls mit Nein votiert haben.

Vorher hatte Danlowski seine Fraktionschefin Roswitha Arnold in internen Mails kritisiert. Der Quettinger Ratsherr hatte bei der Wahl mit dem Spruch geworben: "Auch Quettingen braucht Grün(e)." In dem Rundschreiben an die Grünen betonte er: "Ich bin nicht Steigbügelhalter für einen Investor."

Gemeint ist damit Gernot Paeschke, der den Grünzug gerne bebauen würde. Danlowski beklagte sich intern zudem, dass die Bauanträge bei den Grünen in der Fraktion nicht beraten worden seien. Dieser "Alleingang" von Arnold sei ein "großer Affront" gegenüber der Fraktion und eine "mangelnde Wertschätzung". So sei es ja nicht das erste Mal gelaufen. Bei der CDU-Fraktion fragten sich gestern einige Mitglieder, ob die verlorenen Abstimmungen nicht die Koalition mit den Grünen sprengen werden.

(RP)
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