Leverkusen Bayer-Monsanto: Initiative will Glyphosat-Verbot

Leverkusen · Während man bei Bayer weiter auf die Kartell-Behörden wartet, die ihre Zustimmung zur Übernahme des US-Konzerns geben müssen, zieht Monsanto derzeit die Aufmerksamkeit auf sich. Es geht um das Monsanto-Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.

Eine gestern gestartete europäische Bürgerinitiative will bis Juni Millionen Stimmen gegen das umstrittene Mittel sammeln und ein EU-weites Verbot durchsetzen. Wenn mehr als eine Million Bürger aus mindestens sieben EU-Staaten eine registrierte Initiative unterstützen, könne diese die EU-Kommission ersuchen, in ihrem Sinne zu handeln, hieß es gestern. Umweltorganisationen aus 13 Ländern machen mit. "Glyphosat ist ein Mittel, das alle Pflanzen abtötet", sagte der Chef der Naturschutzorganisation Bund, Hubert Weiger, gestern. Es sei eine der Hauptursachen für den Verlust der Artenvielfalt, da es vielen Insekten und so Vögeln die Lebensgrundlage entziehe.

Bayer sagt zu dem Thema: "Fakt ist: Glyphosat zählt zu den am häufigsten verwendeten Breitbandherbiziden weltweit. Bisher sind alle Bewertungen der Zulassungsbehörden zu dem Schluss gekommen, dass Glyphosat kein unannehmbares Risiko für die gesundheit von Menschen, Umwelt oder Pflanzen darstellt", sagte ein Sprecher von Bayers Agrarsparte Crop Science gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Der Konzern habe die Verlängerung der EU-Zulassung des Mittels um 18 Monate zur Kenntnis genommen. Und: "Als wissenschaftlich orientiertes Unternehmen ist Bayer zuversichtlich, dass Wissenschaft im Regulierungsprozess und bei Entscheidungen ausschlaggebend bleibt", betonte der Sprecher.

(LH)
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