Leverkusen/Monheim Bayer will Studien zu Pestiziden teils offenlegen

Leverkusen/Monheim · Der Bayer-Konzern unterstützt nach eigenen Angaben die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) festgelegten Grundsätze, in welchem Umfang Behörden der Öffentlichkeit Zugang zu Pflanzenschutzmittel-Studien gewähren müssen - unter der Voraussetzung, dass vertrauliche Daten geschützt sind.

Der EuGH hat europaweit Regeln für Behörden, Industrie und Öffentlichkeit vorgegeben, die für mehr Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung sorgen. Bayer weist darauf hin, dass der Schutz vertraulicher Daten "wie die Zusammensetzung und Herstellungsprozesse von Produkten bei öffentlichen Zugangsanforderungen gewahrt werden muss".

Pflanzenschutzmittel gehören dem Chemiekonzern zufolge zu den am besten untersuchten und den am strengsten reglementierten Chemikalien in der EU. Für die Zulassung eines Wirkstoffs seien etwa 1200 Studien notwendig. Im Durchschnitt beliefen sich die Forschungs- und Entwicklungskosten für einen neuen Wirkstoff auf rund 250 Millionen Euro.

Der Europäischen Gerichtshof hatte in zwei verschiedenen Verfahren zu entscheiden, in welchem Umfang die Europäische Kommission beziehungsweise die niederländische Zulassungsbehörde Dritten Zugang zu von der Industrie eingereichten Studien gewähren müssen. Die Antragsteller beriefen sich hierbei auf die Aarhus-Konvention, eine internationale Übereinkunft, die unter anderem den Zugang zu behördlichen, umweltrelevanten Informationen regelt.

(sug)
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