„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen
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Leverkusen Bedrohungslage? Polizeischutz für Realschule

Leverkusen · Die Polizei hielt am Mittwoch die Realschule Am Stadtpark während des Unterrichts im Auge. Am Dienstag schloss die Schuler früher, weil ein Mann erneut auf das Gelände kam, der beim Betreten am Montag eine Waffe mitgeführt haben soll.

Wegen der ungeklärten Sicherheitssituation bewachten gestern Polizisten demonstrativ die Realschule Am Stadtpark.

Wegen der ungeklärten Sicherheitssituation bewachten gestern Polizisten demonstrativ die Realschule Am Stadtpark.

Foto: Ralph Matzerath

Der Anrufbeantworter der Realschule Am Stadtpark war am Mittwochmorgen voll mit Anrufen besorgter Eltern. Seit am Montag Schüler berichtet hatten, sie hätten einen ehemaligen Schüler auf dem Schulgelände mit einer Schusswaffe am Hosenbund gesehen, häufen sich Anrufe der Eltern. "Etliche riefen auch an, um zu sagen, dass sie ihre Kinder wegen des Vorfalls heute nicht in die Schule schicken", berichtet Schulleiter Wolfgang Wirsing am MIttwoch im RP-Gespräch und schildert, was bisher geschehen ist.

"Am Freitag kam der ehemalige Schüler zu uns und wollte ein neues Zeugnis haben. Das alte Papier sei angesengt, weil ihm aus Versehen eine Zigarette daraufgefallen sei", erzählt Wirsing. Die Schule vereinbarte, sie würde sich bei dem Mann (Anfang 20) melden, sobald das Dokument ausgedruckt und unterschrieben sei. So lange wollte der ehemalige Schüler offenbar nicht warten, er kam am Montag wieder, fragte nach und wollte die zuständige Mitarbeiterin aufsuchen, die das Zeugnis ausdrucken sollte. "Er hat ein paar Schüler nach dem Weg zum richtigen Raum gefragt. Dabei soll eine Pistole im Hosenbund des jungen Mannes aufgefallen sein", beschreibt Wirsing."

Schüler meldeten das der Schulleitung, die verständigte die Polizei. Der Ehemalige hatte in der Zwischenzeit das Schulgelände wieder verlassen. "Wir haben die Schüler dann nach Hause geschickt, es waren ohnehin nur noch zehn Minuten bis Schulschluss, und an Konzentration war nicht mehr zu denken."

Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. "Wir wollen mit dem jungen Mann sprechen, einfach um den Sachverhalt zu klären", sagt Polizeisprecher André Faßbender. Noch wisse man gar nicht, ob es sich tatsächlich um eine Schusswaffe oder einen anderen Gegenstand gehandelt habe.

Nach RP-Informationen soll es eine Schreckschusspistole gewesen sein, die der Mann mitgeführt haben könnte. Die Polizei bestätigt dies bisher nicht. An der Wohnadresse des Leverkuseners hat die Polizei den ehemaligen Schüler nicht angetroffen. Die Fahndung laufe, heißt es. Angeblich hat es eine Wohnungsdurchsuchung gegeben. Auch das konnte die Polizei am Mittwoch nicht konkret bestätigen. Faßbender betont aber dies: "Es hat zu keiner Zeit eine Bedrohung an der Schule stattgefunden."

Am Dienstagmorgen soll sich der Leverkusener nochmals auf dem Schulgelände aufgehalten haben. Die Schule rief wieder die Polizei. "Als die Beamten eintrafen, war er aber nicht mehr da", berichtet Schulleiter Wirsing. Er schickte die Schüler vorsorglich zu Beginn der dritten Unterrichtsstunde nach Hause. Das Krisenteam telefonierte mit Bezirksregierung, Polizei, Schulamt und Stadt. Ergebnis: Am Mittwoch fand wieder regulärer Unterricht statt - allerdings mit der Polizei am Schulgelände.

Beamte behielten ab 7.30 Uhr Gelände und Gebäude am Stadtpark bis zum Schulende im Auge. "Wir gehen aktuell nicht von einer Gefahr aus. Der Polizeieinsatz an der Schule ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie dient auch dazu, wieder ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln", heißt es von der Polizei dazu.

(RP)
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