Leverkusen Beim Bio-Müll ist Leverkusen wie ein Gallisches Dorf

Leverkusen · In einer Sondersitzung lehnte am Montag die Mehrheit der Leverkusener Kommunalpolitiker die "Einführung der Biotonne auf freiwilliger Basis" ab. Beraten haben die Vertreter des Finanzausschusses und der Bezirksvertretungen.

Damit scheitert wahrscheinlich auch im Stadtrat, dem entscheidenden Gremium, der Vorschlag des Oberbürgermeisters Reinhard Buchhorn und seiner Dezernenten, den Bürgern als "rechtliche Minimallösung" ein 25-Liter-Bio-Tönnchen zur Verfügung zu stellen. Damit sollten die Leverkusener die Möglichkeit bekommen, ihre Bioabfälle - auch aus der Küche - freiwillig zu entsorgen. Der größte Kritikpunkt an dem Bio-Tönnchen-Projekt: Die Bürger müssten den Biomüll selbst zur Sammelstelle bringen. Dazu sollten neue "Biomüll-Container" an den jeweiligen Grünschnitt-Standorten stehen. Gesammelt würde auch zu den Grünschnitt-Sammelzeiten, die ohnehin optimiert und ausgebaut werden sollen.

Beschlossen ist jetzt dagegen, dass die Avea zwei Biomüll-Annahmemöglichkeiten nur am Wertstoffzentrum in Quettingen und an der Deponie in Burscheid einrichtet. Dass der Stadtrat ebenso beschließt, ist derzeit fast sicher, da das Ratsbündnis aus CDU, Grünen und OpladenPlus, das die Bio-Tönnchen fordert, nicht über die nötige Mehrheit verfügt.

Bisher landet der Bioabfall in der grauen Tonne: "Dies ist rechtswidrig", betonte Rechtsdezernent Frank Stein vor den Politikern. Leverkusen sei in Sachen Bioabfall-Entsorgung wie ein "Gallisches Dorf". Sollte die Politik beschließen, alles so zu lassen, wie es ist, müsse dieser Beschluss beanstandet werden, warnte Stein.

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