Leverkusen Bombe: lebensgefährliche Gemeinheiten versteckt
Leverkusen · Die Bombenentschärfung am Donnerstag in Opladen lief ohne Probleme. Trotzdem ist die Gefahr solcher Weltkriegsbomben auch nach Jahrzehnten unter der Erde nicht zu unterschätzen. Der Grund, warum sie nicht detonierte, wird im übrigen nie herausgefunden.
Sollte jemand auf die Idee kommen, ein Bilderbuch über Bomben-Entschärfungen anzufertigen: Das Unschädlichmachen des Blindgängers am Donnerstag in Opladen könnte drin vorkommen. "Alles unproblematisch", sagte Feuerwerker Reinhard Dohmen, als er das inzwischen harmlose Stück Stahl im Heck seines Kampfmittelbeseitungs-Lieferwagens auf dem Marktplatz präsentierte und die Weltkriegs-Fliegerbombe in den Fokus von zahlreichen Handykameras der Umstehenden rückte.
Die mit 123 Kilogramm Sprengstoff bestückte, 70 Jahre alte Fliegerbombe, die bis Samstag theoretisch tödliche Splitter im Umkreis von 1000 Meter verteilen konnte, stellte Dohmen vor keine unerwarteten Probleme. Denn mitunter seien in Zündern solcher Bomben lebensgefährliche Gemeinheiten versteckt. Eine davon ähnele der Abschussvorrichtung einer Flipperkugel - nur im Miniaturformat. Auch nach Jahrzehnten unter der Erde könne die entsprechende Feder noch gespannt sein und bei einer falschen Vorgehensweise des Entschärfers eine Detonation auslösen.
Inzwischen liegt die Opladener Bombe mit ihresgleichen in einem Bunker im Bereich des Kölner Flughafens. Bald wird sie von dort in den Munitionszerlegebetrieb in Hünxe gebracht und komplett auseinandergenommen.
Der Grund, warum sie seinerzeit nicht detonierte, wird im übrigen nie herausgefunden. "Eine solche Untersuchung wäre zu aufwendig", sagte Dohmen. "Vielleicht hat eine Schieberiegel gehakt, vielleicht lag es an einem Federchen."