Sperrung auf Autobahn Bombensuche an der A1 - das befürchtete Stau-Chaos bleibt aus

Köln/Leverkusen · Viele Autofahrer waren auf die Sperrungen am Wochenende vorbereitet. Das große Chaos und der Stau blieben aus. Am Montag geht es weiter.

 Viele Autofahrer hatten die Ausweichempfehlungen berücksichtigt, so dass die Sperrung der A1-Rheinbrücke seit Freitagabend zwischen Leverkusen und Köln keine größeren Verwerfungen brachte.

Viele Autofahrer hatten die Ausweichempfehlungen berücksichtigt, so dass die Sperrung der A1-Rheinbrücke seit Freitagabend zwischen Leverkusen und Köln keine größeren Verwerfungen brachte.

Foto: uwe miserius

Die Baugrube - etwa 20 Quadratmeter im Umfang - ist durch hohe Spundwände abgestützt und ragt bis zur Hälfte in eine Fahrspur. Auf der zweiten Fahrspur steht der Bagger. Der Aushub, den die Maschine zu Tage fördert, wird auf einen Lkw geladen und umgehend abtransportiert.

Damit aus Sicherheitsgründen rund um die Uhr gearbeitet werden kann, ist die A1-Rheinbrücke seit Freitagabend zwischen Leverkusen und Köln in Fahrrichtung Koblenz voll gesperrt. Aber ob acht Meter im Untergrund tatsächlich eine Bombe schlummert, steht frühestens heute Morgen fest.

 Vorbereitungen für die heutige Bombensuche: Gegen 7 Uhr wird heute eine Spezialfirma erwartet,die herausfinden soll, was da im Boden für so viel Wirbel sorgt.

Vorbereitungen für die heutige Bombensuche: Gegen 7 Uhr wird heute eine Spezialfirma erwartet,die herausfinden soll, was da im Boden für so viel Wirbel sorgt.

Foto: Miserius Uwe

"Sicher ist nur, dass es ein großer, metallischer Gegenstand ist", sagt Andreas Zenz, Straßenbau-Abteilungsleiter bei Straßen.NRW. "Es kann alles sein von einer alten Badewanne bis hin zu einer Lore oder Schubkarre, die man wohl gebraucht hat, als die Autobahn gebaut wurde."

Bombensuche an der A1 - das befürchtete Stau-Chaos bleibt aus
Foto: Strassen NRW

Etwas Gutes hat die Sache mit dem möglichen Bombenfund einschließlich der Empfehlung, die Sperrung weiträumig zu umfahren: Der Leverkusener Innenstadtverkehr fließt so entspannt, wie lange nicht mehr. Selbst an der Hitdorfer Fähre ist die Lage ruhig. Die Fähre hat am Wochenende gut, aber nicht übermäßig zu tun. Der Rückstau reicht etwa bis zum Parkplatz des Biergartens. Alle 20 Minuten wird die nächste Fahrzeugkolonne auf die Fähre gelassen und über den Rhein gebracht. "Insgesamt sind wir bisher zufrieden", versichert Kommunikationsbeauftragter Timo Stoppacher von Straßen.NRW.

"Viele Autofahrer haben die Ausweichempfehlungen berücksichtigt." Zenz ergänzt: "Wir haben im Vorfeld alles getan, was möglich war." Spätestens heute dürfte es allerdings wieder den gewohnten Stau geben. Nicht nur auf den Ausweichstrecken, sondern auch auf dem Parkplatz vor der Brücke.

Ingo Sommer, Ingenieur bei Ford, rechnet damit, dass die 70 Stellplätze nicht ausreichen werden für alle Leute, die bis Köln zwei Kilometer zu Fuß über die Brücke gehen wollen. Er selber ist mit dem Rad unterwegs und kann die Verbindung wie üblich nutzen. Außer an einem Tag - falls wirklich eine Bombe gefunden wird. Dann ist eine großräumige Evakuierung erforderlich, von der auch seine Firma betroffen ist. "Momentan sind wir genauso gespannt, wie alle anderen auch", bestätigt Zenz. Gegen 7 Uhr wird eine Spezialfirma erwartet, um zu sehen, welches Ding da für so viel Wirbel sorgt.

Dazu wird eine Sonde - eine Art Metallsuchgerät - in die Röhre hinabgelassen, die wiederum Magnetstellen im nahen Umfeld auswertet. Sollte sich das unbekannte Teil tatsächlich als gefährlich herausstellen, übernimmt das Ordnungsamt der Stadt Köln die Federführung und legt weitere Schritte fest.

"Die werden alles Erforderliche tun, um die Gefahr zügig zu beseitigen", ist Zenz überzeugt. Denn die Baustelle soll so schnell wie möglich beendet sein. Die Zeit drängt, denn der Kanal muss bis spätestens bis Ende Oktober verlegt werden, damit nicht das Grundwasser plötzlich zu hoch steht. Allerdings kann der Verkehr nicht sofort wieder fließen. Zenz: "Die Baugrube wurde mit sehr großem Aufwand hergestellt und muss genauso sorgfältig zurückgebaut werden. Schließlich sind wir auf dem Dammkörper der Autobahn.

Das heißt, die Lasten, die von der Straße kommen, müssen sorgfältig in den Untergrund abgeleitet werden, damit der Damm auch nach einem achtstreifigen A1-Ausbau seine Funktion uneingeschränkt erfüllen kann."

(RP)
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